Was ist eigentlich … 66?

Abb 1: Die 66 im Namen einer der bekanntesten Straßen [Peter Oden]

Keine Sorge! Ich werde jetzt definitv nicht in irgendwelchen numerologischen Geheimnissen herumkramen und mich über mythologische Besonderheiten der 66 auslassen, so wie sich etwa viele Spekulationen um die 23 (Illuminati) oder die 42 (Per Anhalter durch die Galaxis) ranken. Es hat auch nichts mit der ‚Mother Road‘, der historischen Route 66 zu tun oder damit, dass  ein Vielfaches von 66 MHz üblicherweise als Geschwindigkeit des Frontside Busse oder der CPU verwendet wird; die 66 hat hier eine ganz praktische Bedeutung: dieses ist der sechsundsechzigste und gleichzeitig auch letzte Beitrag in meiner Kolumne für Abenteuer Astronomie „Was ist eigentlich….“.

In den 65 bisherigen Beiträgen habe ich versucht, Grundbegriffe aus dem (meistens technischen) Umfeld der Astronomie zu erläutern und verständlich zu machen. Wir haben dabei die unterschiedlichen Teleskope kennengelernt (Achromat, ED, Apochromat, Schmidt-Cassegrain, Maksutov…), diverse Okulararten besprochen (Plössl, Erfle, Weitwinkelokulare…) oder uns der Frage zugewendet, was ein gutes Anfängerteleskop ausmacht und was eine sinnvolle erste Okularauswahl darstellt.

Wir sind auf Montierungen eingegangen bis hin zu GoTo und zur Äquatorialplattform und wie man sie korrekt ausrichtet (Alignment, Einscheinern, Kochab-Methode…). Auch die wichtigsten optischen Fehler wurden erläutert (Farblängsfehler, Farbquerfehler, Abbildungsfehler, Astigmatismus, Koma, Vignettierung…) oder wie grundsätzlich die Kollimation bei den unterschiedlichen Teleskoparten (Refraktor, Newton, Schmidt-Cassegrain) funktioniert.

Grundbegriffe der Astrofotografie wurden in diesem Rahmen gestreift (Dark, Flat, Bias, künstliches Flat, RAW-Format…). In loser Folge wurde auch diverse Fachbegriffe anschaulich gemacht (Öffnungswinkel, Seeing, Auflösung, Obstruktion, Stacking, Backfokus…) oder wichtiges Zubehör beschrieben (Bahtinov-Maske, Justierlaser, Barlow-Linse, Filter…).

Natürlich hätte diese Kolumne über eine lange Zeit weiter fortgeführt werden können, denn Themen bzw. Fragestellungen gibt es immer reichlich. Aber zusammen mit der Zeitschrift Abenteuer Astronomie sind wir jetzt am Ende dieser Kolumne angekommen, was einerseits schade ist, aber andererseits nicht das Ende des Hobbies Astronomie darstellt.

Dieses Hobby – und da schließt sich der Kreis zur 66 wieder (denn so alt bin ich) – betreibe ich seit mittlerweile 54 Jahren und die Begeisterung hat nie nachgelassen. Zu meinem 12. Geburtstag schenkten mir meine Eltern, die mein naturwissenschaftliches Interesse immer gerne gefördert haben, von der Firma Kosmos den Lehrbaukasten Optikus und Fotomann. Hiermit konnte man ein Mikroskop bauen, einen Fotoapparat zusammensetzen und die ersten Aufnahmen selbst entwickeln und natürlich auch ein komplettes Teleskop bauen. Dieses Teleskop hatte zwar nur einen Papptubus und Kunststofflinsen, aber der Blick damit auf den Mond war für einen 12jährigen Schüler grandios und als ich im Laufe des Junis damit das erste Mal Saturn erblickt habe und deutlich die Ringe erkennen konnte, war ich sozusagen ‚angefixt‘ und bin diesem Hobby bis heute treu geblieben.

In diesem Sinne möchte ich mich gerne von Ihnen, den Lesern dieser Kolumne verabschieden und mich für ihre konstante Aufmerksamkeit bedanken!

Ihr Peter M. Oden

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