Auch Astro-Gerät auf Amerikas neuem Wettersatelliten

Der Start des Wettersatelliten GOES-R auf einer Atlas V in der Nacht zum 20. November: Auch um die Sonne und das Weltraumwetter an der Erde wird er sich kümmern. [United Launch Alliance]

In der letzten Minute des einstündigen Startfensters klappte es doch noch: Um 0:42 MEZ hat eine Atlas V mit Centaur-Oberstufe (deren dritte und letzte Zündung noch bevorsteht) heute nach allerlei Verzögerungen den ersten amerikanischen Wettersatelliten einer neuen Generation in den Orbit gebracht. Aufsehen erregen dürfte der Geostationary Operational Environmental Satellite-R alias GOES-R alias – nach Betriebsbeginn – GOES-16 vor allem mit seinem Advanced Baseline Imager ABI und dem Geostationary Lightning Mapper GLM, die sich mit ganz neuen Fähigkeiten um das irdische Wettergeschehen kümmern sollen. Aber es sind auch eine ganze Reihe Instrumente für Weltraumforschung und Astronomie an Bord, die gleichermaßen Warnfunktionen besitzen wie der Forschung dienen.

Da wären der Solar Ultraviolet Imager SUVI, der die Sonne in sechs Farben von 9 bis 30 nm Wellenlänge ablichtet und bei der Vorhersage von erdrelevanten Vorgängen helfen soll, die Extreme Ultraviolet and X-ray Irradiance Sensors EXIS, die den harten Strahlungsfluss der Sonne überwachen und Sonnenflares sowie die Schwankungen der UV-Strahlung erkennen, die Space Environment In-Situ Suite SEISS, die mit einem ganzen Bündel von Sensoren geladene Teilchen in der Magnetosphäre registriert, und das Magnetometer MAG, das plötzliche Magnetstürme erkennt. GOES-R werde „die Aufklärung über die Umwelt in neue Höhen tragen und Menschenleben retten“, verkündete der Startkommentator beim Abheben: Letzteres dürfte vor allem ABIs Verdienst werden, aber zum komplizierten Gesamtbild des Systems Sonne-Atmosphäre-Erde werden die Astroinstrumente viele Erkenntnisse beisteuern.

Daniel Fischer

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