Vom 14. bis zum 19. September 2009 laden slowenische und kroatische Sternfreunde und Dark-Sky-Aktivisten zum „2. Symposium für Dark-Sky-Parks“ auf die Insel Lastovo im adriatischen Meer ein. Das Treffen ist gewissermaßen eine Mischung aus Teleskoptreffen und Konferenz: Neben Vorträgen zum Thema Lichtverschmutzung und Diskussionen mit internationalen Experten steht auch die Beobachtung des Nachthimmels an einem der dunkelsten Orte in Europa auf dem Programm. Lastovo gehört zu Kroatien. Die Insel ist das größte Eiland eines gleichnamigen Archipels. Sie umfasst eine Fläche von rund 41 Quadratkilometern und wird von weniger als 1000 Menschen bewohnt. Die Insel liegt weit genug von größeren Küstenstädten entfernt, so dass ihr Nachthimmel zu den dunkelsten in Europa zählt. Als touristisches Ausflugsziel kann die Insel zudem mit einer guten Wetterstatistik aufwarten und ist relativ leicht vom Festland aus erreichbar. Die kroatische Regierung erklärte 2006 die gesamte Inselgruppe zum Naturpark. Seit rund zwei Jahren ist Lastovo immer häufiger das Ziel von Amateurastronomen aus Slowenien und Kroatien. Andrej Mohar, Mitglied von „Dark Sky Slovenia“, berichtete mehrfach, dass dort in klaren, mondlosen Nächten SQM-Werte von 21,6 bis 21,8 Magnituden pro Quadratbogensekunde erreicht werden. Damit dürfte die visuelle Grenzgröße jenseits von 7m liegen. Mildes Klima und ruhige Luft tun ihr Übriges, um Lastovo zu einem Paradies für Amateurastronomen zu machen. Das Ziel von Mohar und seinen Mitstreiten ist es daher, Lastovo zu einem anerkannten und geschützten Dark-Sky-Park zu machen, der Modell für ähnliche Projekte in Europa sein soll. Das nun bereits zum zweiten Mal stattfindende Symposium soll daher nicht zuletzt Werbung für dieses Projekt sein. So sind auch Vertreter von Politik und Industrie zu dem Treffen eingeladen. Erste Erfolge gibt es schon: Die Inselverwaltung sagte nach Mitteilung von Dark Sky Slovenia den Austausch der öffentlichen Beleuchtung zu, so dass zukünftig noch weniger Kunstlicht in den Himmel gestreut wird. Sternfreunde und alle an einem dunklen Nachthimmel Interessierte sind herzlich eingeladen, der Insel im September einen Besuch abzustatten.
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