Sternhimmel im August: Perseiden und Planetentreffen

Der Himmelsanblick am 1.8.2016 um 22:30 MESZ.
Der Himmelsanblick am 1.8.2016 um 22:30 MESZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Im August werden die Nächte wieder spürbar länger, die Milchstraße ragt nach Einbruch der Dunkelheit steil über dem Südhorizont auf. Zwei interessante Planetenbegegnungen stehen in diesem Monat auf dem Programm und am 12. August huschen die Sternschnuppen des Perseiden-Stroms über den Himmel.

Die Karte (Abb. oben) zeigt den Anblick des Sternhimmels zu Monatsbeginn um 22:30 MESZ. Da steht die Sonne für 50° Nord und 10° Ost bereits 12° unter dem Horizont und die nautische Dämmerung endet. Eine halbe Stunde später ist es dann auch astronomisch dunkel – die Zeit der hellen Nächte ist vorbei. Hoch im Südwesten sind dank ihrer nördlichen Lage am Himmel die Frühlingssternbilder Bärenhüter, Nördliche Krone und Herkules noch gut zu beobachten. Tief im Südwesten ragt der vordere Teil des Skorpions über den Horizont, eingerahmt vom rötlichen Mars und gelblichen Saturn. Mars nähert sich im Monatsverlauf dem langsameren Saturn an. Am 24. August zieht er zwischen Antares und Saturn hindurch, wobei er dem hellsten Stern im Skorpion mit rund 1,5° Abstand deutlich näher kommt als dem Ringplaneten (ca. 4,5°).

Leuchtende Milchstraße

Im Süden steht der Schütze kurz vor seinem »Höchststand«, der für 50° Nord nicht sehr üppig ausfällt. Schade, denn dort blickt man in Richtung des Milchstraßenzentrums mit einer entsprechend beeindruckenden Dichte an Sternwolken, Sternhaufen und Nebeln. Die Figur selbst erinnert an ein Teekännchen. Vom Schützen ausgehend lässt sich das leuchtende Milchstraßenband mit zunehmender Höhe über dem Horizontdunst immer besser verfolgen. Es zieht sich durch das Sternbild Schild (Fernglas-Tipp: Der schöne kompakte offene Sternhaufen M 11!) durch das Sommerdreieck, das aus Atair im Adler, Wega in der Leier und Deneb im Schwan besteht. Der Lauf der Milchstraße führt weiter nach Nordosten zu den Herbststernbildern Kepheus und Kassiopeia. Zu Monatsanfang lohnt es sich besonders, an dunklen Orten die Milchstraße zu beobachten, sei es als Fernglasspaziergang oder mit dem bloßen Auge (mehr dazu im neuen Heft Abenteuer Astronomie 4, S. 43). Denn am 2.8. ist Neumond. Der zunehmende Mond wird die Perseiden am 12. bis 0:45 MESZ stören, Vollmond ist am 18. August.

Venus begegnet Jupiter

Am Monatsende ereignet sich noch eine besonders enge Begegnung zwischen Jupiter und Venus, die sich am 27. August auf nur 4 Bogenminuten einander annähern. Dies spielt sich für den deutschen Sprachraum aber leider sehr tief über dem Westhorizont in der hellen Abenddämmerung ab. Trotzdem lohnen sich Beobachtungsversuche mit dem Fernglas. Clear skies!

 

 

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