Spix‘ Blick zum Mond: Aussicht auf Rupes Altai – die Altaifurche

Abb. 1: Der Blick zum Mond richtet sich an diesem Wochenende auf die Rupes Altai (Altaifurche). [NASA/GSFC/Arizona State University]

In der Mondnomenklatur ist der deutsche Begriff Furche etwas irreführend. Tatsächlich wird dieser mit einer ganzen Reihe von Bezeichnungen gleichgesetzt: Steilhang, Berghang oder Klippe. Im Wesentlichen gibt es zwei Typen von sogenannten Furchen: Geländestufen als Folge von Bodenabsenkungen in den Randzonen der Meere wie die Rupes Recta (Gerade Wand) und Reste von Ringgebirgen oder Kratersegmenten wie die Rupes Altai (Altaifurche), auf die heute der Blick zum Mond gerichtet ist. Am Abend des 20. Mai 2018 steht der Terminator nahe an der Formation, so dass diese gut zu erkennen ist.

Trockenes Mondmeer

Der Ursprung der Rupes Altai ist in der Entstehung des Mare Nectaris (Nektarmeer) zu suchen. Die nach dem Einschlag einfließende Lava konnte nur einen kleinen Teil des Einschlagbeckens überfluten und zwar den 333km großen kreisförmigen Bereich, der als Mare Nectaris sichtbar ist. Dieses Mondmeer wird daher auch als »trockenstes« Meer der Mondvorderseite bezeichnet. Tatsächlich ist das durch den Einschlag entstandene Nectarisbecken mit einem Durchmesser von eventuell bis zu 1300km wesentlich größer.

Abb. 2: Rupes Altai ist der sichtbare Überrest eines Walls, der bei der Entstehung des Mare Nectaris aufgeworfen wurde. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Überrest eines Walls

Die in einer Entfernung von 860km vom Zentrum des Meeres gelegene 430km lange Rupes Altai, ist der deutlich sichtbare Überrest eines Walls des Nectarisbeckens. Nahe dem Terminator wird der nach Osten zeigende Steilhang hell erleuchtet und es ist leicht vorstellbar, wie der Wall den gewaltigen Einschlag einstmals vollständig umschloss. Bereits im Fernglas oder im Teleskop mit kleiner Öffnung ist die Rupes Altai zu identifizieren. Dabei erreicht die Formation im nördlichen Teil Höhen von bis zu 4000m. Nach Süden hin wird der Verlauf flacher und wird dann vom 87km großen Krater Piccolomini überdeckt. Lambert Spix

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