ExoMars vor dem Ziel – Trace Gas Orbiter und Landemodul Schiaparelli erreichen den Roten Planeten

Abb.: Der 16. Oktober: Der Landedemonstrator Schiaparelli hat sich – eingepackt in einen Hitzeschild – vom Trace Gas Orbiter gelöst, bevor beide drei Tage später den Mars erreichen. ESA/ATG medialab

Es kann gut sein, dass die frohe Botschaft zuerst aus Indien kommt: Schiaparelli, Teil der ExoMars-Mission, ist auf dem Mars gelandet – und sendet. Denn wenn die europäische Weltraumbehörde ESA am 19. Oktober 2016 zum ersten Mal eine Landung auf dem Roten Planeten wagt, dann wird das kleine Modul keine direkte Funkverbindung mit der Bodenkontrolle in Darmstadt halten können: Nur über zwei Sonden im Marsorbit ist eine Kommunikation möglich. Diese zeichnen den Datenstrom während Abstieg und Landung erst ganz auf, bevor sie ihn Stunden später zur Erde weiterleiten.

Läuft alles nach Plan, wird ab Oktober also eine weitere Sonde um den Mars kreisen und zudem für kurze Zeit ein neuer Lander auf der Oberfläche des Planeten seinen Dienst verrichten. Der europäisch-russische ExoMars Trace Gas Orbiter und das Landemodul Schiaparelli bilden aber nur die Vorhut für eine noch deutlich ambitioniertere Marsmission.

Zweiter ExoMars Missionsteil 2020

Die wenigen Tage, die Schiaparelli auf der Marsoberfläche aktiv sein könnte, sind ein Vorgeschmack auf den großen Lander und Rover, der 2020 starten soll – wenn es denn dazu kommt. Ständige Kostensteigerungen und technische Probleme haben nicht nur zu der jüngsten Startverschiebung geführt, sondern das ganze Projekt immer wieder in Gefahr gebracht. Im Juni hat die ESA beschlossen, zunächst noch bis Ende dieses Jahres weiterzumachen – aber im Dezember muss der Ministerrat der Weltraumbehörde einen endgültigen Beschluss fassen und die letzten Finanzierungslücken schließen.

Eine gelungene Ankunft des TGO im Orbit und die Landung von Schiaparelli wären sicher keine schlechte Werbung für die zweite und noch um ein Vielfaches anspruchsvollere Hälfte des ExoMars-Programms.

Unser Redakteur Daniel Fischer beschreibt detailliert, was sich die Forscher von der Mission versprechen und wie die entscheidenden sechs Minuten der Landung aussehen werden. Seinen Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe 5 (Oktober/November 2016, Seite 14-19) von Abenteuer Astronomie. Das Heft bekommen Sie am Kiosk, direkt bei uns im Abonnement oder im Oculum Shop.

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