Spix‘ Blick zum Mond: Bailly – der größte Krater der Mondvorderseite

Mondkrater Bailly
Abb. 1: Bailly liegt am äußersten südwestlichen Mondrand. Bei günstiger Libration ist das Einschlagbecken gut einsehbar [NASA/GSFC/Arizona State University]

Kurz vor Neumond am Morgen des 6. Oktober steht eine Formation am Terminator, die gar nicht so einfach zu beobachten ist: Bailly, mit 300km Durchmesser der größte Krater der Mondvorderseite. Mit seiner Position am äußersten südwestlichen Mondrand ist er bei sehr ungünstiger Libration fast unsichtbar und von ihm ist nur ein schmaler Streifen direkt am Mondrand zu sehen. Bei günstiger Libration ist er dagegen voll einsehbar, wenn auch aus sehr flachem Winkel.

Kein einfacher Krater

Bailly ist kein »einfacher« großer Krater, sondern vielmehr ein großes Einschlagbecken mit einer Tiefe von 4100m und zwei umgebenden Wallringen. Bei sehr flacher Sonneneinstrahlung deutet sich der innere Ring als ringförmige Kette von Hügeln und flachen Bergen an. Tatsächlich sagt die gängige Theorie der Kraterentstehung eine solche Formation voraus, denn bei einem Einschlag dieser Größenordnung wird nach der Entstehung das Zentralgebirge in einen losen Ring aus flachen Bergen und Hügeln umgeformt.

Mondkrater Bailly
Abb. 2: Die beiden Binnenkrater Bailly A und B sind im Teleskop mit kleiner Öffnung erkennbar. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Wiederholter Besuch lohnt

Bereits im Teleskop mit kleiner Öffnung sind die beiden Binnenkrater Bailly A (38km) und Bailly B (65km) zu identifizieren. Sie liegen beiden im Osten von Bailly, nahe des Kraterwalls. Weitere Kleinkrater können in einem Teleskop mit größerer Öffnung entdeckt werden. Dabei ist aber ein günstiger Librationswinkel und die richtige Beleuchtung ausschlaggebend. Ein wiederholter Besuch bei Bailly lohnt sich also. Lambert Spix

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