Mond bedeckt λ Gem streifend am Morgen des 29. November
Nicht überall in Deutschland wird die Bedeckung des 36 hellen Sterns λ Geminorum zu beobachten sein. Die Mitte Deutschlands (10°O, 50°N) liegt südlich der Sichtbarkeitszone der Bedeckung. Eintritt und Austritt erfolgen in Hamburg beispielsweise um 6:09 MEZ und 6:30 MEZ, während im München keine Bedeckung von λ Gem durch den Mond erfolgt.
Da am 25. November Vollmond war, erfolgt die Sternbedeckung bei abnehmendem Mond, der Eintritt also am hellen Rand und der Austritt am unbeleuchteten Rand. Der Effekt einer streifenden Bedeckung, also das mehrfache Verschwinden des Sterns hinter den Mondbergen und das Auftauchen in den Mondtälern, kann nur am dunklen Rand verfolgt werden.
Der ca. 100 Lichtjahre von der Erde entfernte Stern hat den 2,5-fachen Radius wie die Sonne und das ca. 28-Fache deren Leuchtkraft. λ Gem ist ein Doppelstern mit 11,2″ Distanz, dessen Komponenten 36 und 107 hell sind. Einige Beobachtungen deuten darauf hin, dass die beiden Komponenten ebenfalls Doppelsterne sind und damit ein Vierfachsystem vorliegt.
Eine bei einer Bedeckung (in diesem Fall beim Austritt) gewonnene Lichtkurve könnte helfen, das System besser zu verstehen. Es handelt sich hier also um die seltene Chance, mit der Beobachtung einer totalen Sternbedeckung zur Wissenschaft beizutragen. Ebenfalls ungeklärt ist die Veränderlichkeit von λ Gem: Einige Beobachter berichten von Helligkeitsschwankungen von 352 bis 362. Die Beobachtungen des Hipparcos-Satelliten ergaben jedoch keine Helligkeitschwankungen.
Konrad Guhl
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