Sternbedeckungen in tiefer Nacht

Mond bei Aldebaran am 13.12.2016 um 6:15MEZ
Begegnung am Horizont: Mond bei Aldebaran am 13.12.2016 um 6:15 MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember zieht der fast volle Mond durch den offenen Sternhaufen der Hyaden im Sternbild Stier. Dabei kommt es zu mehreren Sternbedeckungen, die überwiegend in die zweite Nachthälfte fallen. Gegen Morgen ist sogar Aldebaran, der Hauptstern des Stiers an der Reihe. Aber dessen Bedeckung ist nur in Teilen Deutschlands zu sehen.

Der Reigen der Sternbedeckungen beginnt schon am 12. Dezember um 22:56 MEZ (Zeiten für 50° Nord und 10° Ost), wenn der 3Magnitude6 helle Stern γ Tauri hinter dem zu 98% beleuchteten Mond verschwindet. Tatsächlich erfolgt der Eintritt am unbeleuchteten Mondrand, auch wenn der Ertrabant für das bloße Auge schon quasi als Vollmond erscheint. Um 23:55 taucht der Stern wieder am hellen Mondrand auf. Zwischen 3:19 MEZ, wenn der 3Magnitude8 helle Stern θ Tauri bedeckt wird, und 5:03 MEZ (Austritt des 4Magnitude8 – Sterns 264 Tau) stehen insgesamt acht Ereignisse auf dem Programm (vgl. die Tabelle im Themenheft Himmelsalmanach 2016, S. 136!). Die Sterne mit Helligkeiten zwischen der 3. und 5. Größenklassen werden zwar vom hellen Mond überstrahlt, doch sind die Bedeckungen schon mit kleineren Teleskopen beobachtbar.

Finale der Sternbedeckungen mit Aldebaran

Zuletzt ist ein besonders prominenter Stern an der Reihe, der zwar bei den Hyaden steht, allerdings nicht zu diesem Sternhaufen gehört: Aldebaran. Der 0Magnitude9 helle Rote Riese ist mit ca. 66 Lichtjahren Entfernung nicht einmal halb so weit entfernt wie die Hyaden. Er wird um 6:26 MEZ bedeckt. Allerdings findet diese Sternbedeckung unter erschwerten Bedingungen statt. Für 50° Nord und 10° Ost steht Aldebaran dann nur noch 4° über dem westlichen Horizont. Beobachtungsplätze im Westen Deutschlands sind hier bevorzugt, in Bonn z.B findet das Ereignis in knapp 6° Höhe statt. Für Beobachter in Norddeutschland kommt es nur zu einem engen Vorübergang des Mondes an Aldebaran.

Wieder ein erdnaher Vollmond

Am 13. Dezember um 0:36 MEZ durchläuft der Mond den erdnächsten Punkt seiner Bahn. In der folgenden Nacht vom 13. auf den 14. Dezember erreicht der Mond um 1:06 MEZ seine Vollmondstellung. Die ist für das bloße Auge von der Größe her quasi identisch mit dem viel diskutierten »Supermond« vom 14. November. Unsere Leser sind wieder herzlich eingeladen, ihre Mondfotos auf unserer Astrofoto Community  oder auf unserer Facebookseite zu zeigen. Viel Spaß beim Beobachten!

Paul Hombach

 

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