Spix‘ Blick zum Mond: Wo Apollo 17 landete

Abb. 1: Der Blick zum Mond führt diesmal in die Region, in der zum bislang letzten Mal Menschen den Mond betraten. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Im Dezember 1972 wurden die bemannten Apollo-Missionen beendet. Als letzte Mission landete Apollo 17 mit dem Kommandanten Eugene Cernan und dem Piloten der Mondlandefähre Harrison Schmitt am 11. Dezember 1972 auf dem Mond. Der Pilot des Apollo-Raumschiffs Ron Evans blieb derweil im Mondorbit zurück. Das Zielgebiet lag am Rand des Mare Serenitatis (Meer der Heiterkeit), etwa 40km südlich des Kraters Littrow in einem schmalen Tal zwischen dem sogenannten Nordmassiv und Südmassiv. Am frühen Morgen des 4. Mai nähert sich der Terminator dem Areal und bietet die Chance ein sehr schwieriges Beobachtungsziel zu sichten.

Taurus-Littrow-Tal – tiefer als der Grand Canyon

Das Landegebiet von Apollo 17 im Taurus-Littrow-Tal befindet zwischen zwei als Nordmassiv und Südmassiv bezeichneten Bergen. Das Tal verläuft ungefähr ist Ost-West-Richtung und zeigt zum Zentrum des Mare Serenitatis. Aufgrund der Höhe der beiden Massive, ist das Taurus-Littrow-Tal tiefer als der Grand Canyon in Nordamerika. Als einzelnstehender Berg ist das Südmassiv in dem Areal gut zu identifizieren. Umringt wird das Tal von den Bergen Mons Argaeus im Südwesten und Mons Vitruvius im Südosten. Dazwischen findet sich der 4km kleine Krater Ching-Te.

Abb. 2: Das Landegebiet von Apollo 17 im Taurus-Littrow-Tal. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Erdrutsch am Südmassiv

Besonders interessant ist auch ein Besuch bei hohem Sonnenstand, wenn das Tal nicht im Schatten liegt. Dann kann bei sehr gutem Seeing, das Vergrößerungen von wenigstens 200× zulässt, ein kleiner weißlicher Fleck erkannt werden, der sich von der Basis des Südmassivs in nördlicher Richtung bis zu halber Talbreite erstreckt.

Abb. 3: Schrägansicht auf das Südmassiv mit dem hellen Material des Hangabrutsches. [NASA/GSFC/Arizona State University]
Vermutlich stellt dieses helle Material eine Art Hangabrutsch dar, ausgelöst durch Gestein, das vor rund 100 Millionen Jahren bei der Entstehung des etwa 2000km entfernten Kraters Tycho ausgeworfen wurde und schließlich auf das Massiv traf. Die von den Astronauten bei ihren Erkundungen gesammelten Bodenproben stimmen tatsächlich mit Tychos Alter überein. Lambert Spix

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