Spix‘ Blick zum Mond: Endymion – Dunkler Krater am Mondrand

Abb. 1: Nahe dem bekannten Kraterpaar Atlas und Hercules liegt Endymion. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Kurz nach Neumond beginnt am Ostrand unseres Trabanten wieder die etwa 14 Tage andauernde Mondnacht. Bevor der Mondrand wieder im Schatten versinkt, lassen sich die Formationen in dieser Region gut beobachten. So auch der 122km große Endymion. Am späten Abend des 24. November 2018 steht der Einschlag in der Nähe des Terminators und der Mond hoch am Himmel.

Schöner Hirtenjunge

Benannt wurde Endymion nach dem gleichnamigen Hirten aus der griechischen Mythologie. Dort ist er als Liebhaber der Mondgöttin Selene bekannt. Wie alle Krater in der Nähe des Mondrandes besitzt Endymion ein ovales Aussehen, was aufgrund der Perspektive zustande kommt. Der Einschlag liegt zwischen dem Mare Humboldtianum und dem bekannten Kraterpaar Atlas und Hercules und ist leicht aufzufinden.

Endymion
Abb. 2: Besonderes Beobachtungsziel ist eine schnurgerade Kraterreihe aus drei Einschlägen. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Dunkler Grund

Würde man Endymion aus einer steileren Perspektive sehen, sähe er wohl der Wallebene Plato sehr ähnlich. Auch Endymion besitzt einen ebenen und dunklen lavagefluteten Grund. Der Wall ist flach, breit und durch spätere Einschläge stark erodiert. Quer durch den Krater verläuft ein gewundener erhöhter Streifen und nahe der Mitte befindet sich ein flacher Hügel, der möglicherweise den Überrest des jetzt mit Lava bedeckten Zentralberges darstellt. Besonderes Beobachtungsziel ist eine perfekt gerade Kraterkette aus drei Einschlägen nahe dem nordwestlichen inneren Wall. Hier lohnt sich ein Beobachtungsversuch bei sehr gutem Seeing. Lambert Spix

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