Sonnenaktivität: Nächste größere aktive Region, dieses Mal mit etwas mehr Potenzial?

Abb. 1: Aktuelle Sonnenfleckengruppe AR (1)2699 im Weißlicht [SDO-Bildarchiv]

Mitte Januar sah es bei der aktiven Region auf der Sonne mit der NOAA-Nummer (1)2696 so aus, als würde sie deutlich mehr Aktivität an den Tag legen, als es bei den vorherigen der Fall war. Doch man wurde – wieder einmal – enttäuscht, denn kaum war der Beitrag erschienen, fiel die Gruppe in sich zusammen und löste sich binnen weniger Tage vollkommen auf. Drei NOAA-Nummern und zwölf fleckenfreie Tage später steht nun wieder eine neue Fleckengruppe am Ostrand – sie hat die Nummer (1)2699 erhalten und gehört der Waldmeierklasse C an.

Abb. 2: Hα-Bild der Sonne von 25.2.2018, 8:27 UT, National Solar Observatory in Learmonth, Australien. Die herausspritzende Eruption ist hier deutlich zu sehen. [GONG-H-alpha-Bildarchiv]
Was den Unterschied zur letzten »großen« Gruppe ausmacht, ist weniger der Anblick im Weiß-, sondern die Aktivität im Hα-Licht. Am Ostrand war am Morgen des 5. Februar nämlich neben einer wellenförmigen und einer Büschelprotuberanz ein heller Flare zu sehen, der direkt aus dem Zentrum des Flaregebiets der AR 12699 herausschoss und selbst in Amateurteleskopen wie dem kleinen Personal Solar Teleskop (PST) und anderen vergleichbaren Optiken palstisch und dreidimensional wirkte. Etwas weiter nordöstlich stand zudem ein weiteres helles Flaregebiet, das mit keiner im Weißlicht sichtbaren Fleckengruppe assoziiert war, ein in den letzten Monaten oft zu beobachtendes Phänomen, das aber keineswegs außergewöhnlich ist. Das an der Stelle wirkende, lokale Magnetfeld ist zu schwach, um neben einer Aufhellung einen Fleck auszubilden.

Abb. 3: Die Sonne vom 25.02.2018 im Lichte des Eisens (Fe XX und Fe XXIII) [SDO-Bildarchiv]
Abb. 4: Magnetogram der Sonne [SolarHam]
Ein Blick auf das aktuelle Magnetogramm zeigt eine doch recht komplexe Struktur, soweit man das bei der augenblicklich noch sehr randnahen Position der Gruppe beurteilen kann. Die für die Untersuchungen von Flare-Ereignissen gut geeignete Wellenlänge von 131 Angström, sprich die des Eisens (Fe XX und Fe XXIII), zeigt neben der AR (1)2699 ein weiteres, sehr helles Flaregebiet.

Aktuell hat die Gruppe bereits mehrere kleine b-class-Flares und einen c-class-Flare produziert. Ob diese Gruppe eine höhere Beständigkeit aufweisen wird, als die AR 12696 bleibt abzuwarten. Beides ist möglich: eine gute Weiterentwicklung und ein vollkommener Zusammenbruch. Auf jeden Fall aber zeigt sich wieder ein minimaler Aktivitätsschub. So viele davon gab es ja in letzter Zeit nicht mehr. Manfred Holl

LINKS:
Solarham: http://www.solarham.net
H-Alpha-Network-Monitor: http://halpha.nso.edu

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