Als man im April 2007 zum ersten Mal vor die Presse trat, fielen die Voraussagen der unterschiedlichen Modelle im Wesentlichen in zwei so verschiedene Gruppen, dass man sich gezwungen sah, beide zu veröffentlichen. Klar schien damals nur, dass der 24. Zyklus höchstens durchschnittlich stark ausfallen würde, doch es wurde versprochen, nach einem halben bis einem Jahr eine viel genauere Prognose nachzureichen — sobald die Sonnenaktivität die ersten klaren Anzeichen des nächsten Maximums zeigen würde. Doch genau diese kamen und kamen nicht! Im Juni 2008 konnte die Arbeitsgruppe lediglich konstatieren, dass man nichts Neues wüsste — aber am 8. Mai 2009 hat sie nun doch eine neue Prognose vorgelegt, eine Art Konsens, hinter dem etwa drei Viertel der Sonnenforscher stehen.
Danach trat das Minimum erst Ende 2008 ein und wir dürfen das Maximum mithin erst im Mai 2013 erwarten, mit einer maximalen geglätteten Fleckenrelativzahl von 90. Das wäre das flachste Maximum seit 1928, als das gleitende Mittel nur 78 erreichte, und das neuntkleinste seit Beginn systematischer Aufzeichnungen vor 250 Jahren. Eine Minderheit von Sonnentheoretikern hält immer noch einen starken 24. Zyklus für möglich, aber dagegen spricht schlicht die Statistik: Langen Sonnenminima — und das laufende will bislang kein Ende nehmen — folgen in der Regel schwache Maxima. Wie auch immer: Auch nach der Konsens-Prognose geht es mit der Sonnenaktivität spätestens diesen Sommer spürbar aufwärts.
Daniel Fischer
Details der neuen Prognose: www.spaceweather.com/headlines/y2009/08may_noaaprediction.htm | |
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