Im April und Mai bewegt sich Saturn in seiner Oppositionsschleife rückläufig (in westlicher Richtung) im Sternbild Jungfrau rund 5° nördlich von dessen Hauptstern Spika entfernt. Der Ringplanet erreicht am 15. April seine Oppositionsstellung und ist damit die ganze Nacht als 0,m2 helles Objekt beobachtbar. Dabei beträgt seine Entfernung zur Erde 1304 Mio. km.
In diesem Jahr ist der Saturnring unter einem Winkel von 14° zu sehen und damit gut wahrnehmbar. Man kann bereits mit verhältnismäßig kleinen optischen Instrumenten den Ring deutlich erkennen. In kleineren Ferngläsern erscheint Saturn als ein elliptisches Objekt mit einer Längsausdehnung von 43,3″. Bereits mit einem 16×70- oder 20×80-Fernglas kann der etwa 6″ große Zwischenraum zwischen der Planetenkugel (oder besser dem Planetenoval, denn Saturn ist sehr stark abgeplattet) und dem Ring, der in der kleinen Achse eine Ausdehnung von 10,2″ aufweist, beobachtet werden. Größere Teleskope zeigen dann bei ruhiger Luft schon Details wie die Lücke zwischen dem etwas dunkleren Ring B in Planetennähe und dem helleren Ring A, der sich an Ring B anschließt. Diese Lücke wird nach dem Entdecker Giovanni Cassini als Cassini-Teilung bezeichnet, die dieser im Jahre 1676 erstmalig wahrnahm. Auch die großen Monde sind bereits mit kleineren Instrumenten beobachtbar. Titan ist mit einer Helligkeit von 8,m4 das einfachste Objekt, Rhea, Tethys und Dione sind mit Helligkeiten um 10m schon etwas schwieriger zu beobachten. Momentan ist auch Japetus mit einer scheinbaren Helligkeit von ca. 11,m2 kleineren Instrumenten zugänglich. Im Newsletterzeitraum befindet er sich 5′ – 9′ im Westen bzw. Westnordwesten der Planetenscheibe. Zum Aufsuchen der Monde empfiehlt sich ein Planetariumsprogramm oder ein astronomisches Jahrbuch, um ihre Position vor dem Sternhintergrund genau zu verifizieren.
André Knöfel & Hans-Georg Purucker
www.astrokramkiste.de/saturnmond-japetus |
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