Im Zentrum der Milchstraße sitzt mit „Sgr A*“ ein extrem kompaktes Objekt mit über 4 Millionen Sonnenmassen (von dem möglicherweise bereits eine Nahaufnahme ‚im Kasten‘ ist): sehr wahrscheinlich ein Schwarzes Loch, das wegen mangelnder Versorgung mit einstürzendem Material nicht besonders aktiv ist. Zuweilen gibt es aber einen scharfen Strahlungsausbruch von sich, im Röntgenbereich (Bild) wie auch im Infraroten: Als Erklärungen für diese Flares werden zum Beispiel einstürzende interstellare Asteroiden oder auch Umformungen des Magnetfelds von Sgr A* vorgeschlagen.
Eine statistische Analyse von 15 Jahren Röntgenmessungen des NASA-Satelliten Chandra hat jetzt den früheren Verdacht bestätigt, dass diese Flares – insgesamt 72 Stück zwischen 2000 und 2014 – immer dann auftreten, wenn ein Vielfaches einer stabilen Basisperiode von 2 Stunden und 28 1/2 Minuten vergangen ist. Perfekt sind die „Treffer“ zwar nicht, aber die Periodizität scheint ziemlich signifikant. Diese starre Periode deutet – wenn sie real ist – auf einen Himmelkörper hin, einen massearmen Stern oder gar nur einen kleinen Planeten, der in einem extrem engen Orbit mit 28% der Lichtgeschwindigkeit um das Schwarze Loch saust und als „Schrittmacher“ für die Flares fungiert, wie nun genau auch immer. Weitere Flare-Beobachtungen im Röntgen- und auch Infrarotbereich (wo sich die Periode ebenfalls andeutet) können die kühne Hypothese testen.
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