Im November ist der Anblick des Sternhimmels im Herbstmodus. Die Sternbilder Pegasus, Kassiopeia und Andromeda stehen hoch am Himmel. Planeten machen sich eher rar. Die Tageslänge nimmt im Laufe des Monats auf rund achteinhalb Stunden ab. Dadurch gibt es viel Zeit den Novemberhimmel zu genießen!
Durch die Zeitumstellung am letzten Oktoberwochenende und die immer früheren Sonnenuntergänge ist endgültig die »dunkle Jahreszeit« gekommen. Doch beim Blick an den Abendhimmel lässt sich im Westen noch ein Rest des Sommers erblicken. Die Sternbilder Schwan, Leier und Adler, deren hellste Sterne das Sommerdreieck bilden, sind noch bequem am Novemberhimmel zu sehen. Tief im Südwesten leuchtet Mars, der sich scheinbar unverwüstlich am Abendhimmel hält. Am 1. November ist er noch 03 hell. Er wandert in der zweiten Monatswoche vom Schützen im den Steinbock und ist kein auffälliges Objekt mehr.
Heldensage am Novemberhimmel
Der südliche Himmelsbereich gehört eindeutig den Herbststernbildern. Das Herbstviereck des Pegasus steht fast schon im Meridian. Nach Osten schließt sich die Sternkette der Andromeda an. Beide Figuren gehören mit Perseus, Kassiopeia, Kepheus und dem Meeresungeheuer Cetus, in der Sternkarte als Walfisch bezeichnet, zur gleichen Sage. Bekanntlich sollte die schöne Andromeda dem Ungeheuer geopfert werden, um den Zorn der Götter zu besänftigen. Diesen hatte die Eitelkeit ihrer Mutter, Königin Kassiopeia, provoziert. Doch der Held Perseus naht mit dem geflügelten Pferd Pegasus zur Rettung. Die filmreife Szenerie ist am Nachthimmel jetzt quasi zur »Primetime« zu beobachten, da sich alle Protagonisten hoch am Osthimmel aufhalten. Am höchsten befindet sich der Kepheus, der in der Nähe des Zenits steht.
Seltener Gast
Tief im Süden funkelt Fomalhaut, der hellste Stern im südlichen Fisch. Er ist immerhin 12 hell. Lediglich seine sehr südliche Position verhindert, dass er auffällig ist. Er zeigt sich für 50° Nord stets nur kurz im Herbst am Himmel und erreicht nur gut 10° Höhe über dem Horizont. Einfacher ist der Wassermann zu finden, der weiter oberhalb genau im Süden steht. Wer den Wassermann gefunden hat, sollte nicht versäumen, mit dem Fernglas Neptun zu beobachten. Uranus in den Fischen ist ebenfalls günstig aufzusuchen.
Am Morgenhimmel ist Jupiter immer besser zu sehen. Nach Sonnenuntergang hat es Venus hingegen weiterhin schwer, sich als Abendstern in Szene zu setzen. Am 2. November gegen 17:30 MEZ bilden Venus, Saturn (dessen Sichtbarkeit endet) und die neue Mondsichel eine schöne Reihe am Südwesthorizont. Ein ungewöhnlich großer Vollmond tritt am 14. November ein. Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe von Abenteuer Astronomie 5, S. 28/29! Viel Spaß beim Beobachten!
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