Gibt es eine Tscheljabinsk-Familie?

Nach einer spanischen Analyse sowohl der rekonstruierten Bahn des am 15. Februar folgenreich über Russland explodierten Miniasteroiden wie der Umlaufbahnen bekannter Kleinplaneten deutet sich eine Verwandtschaft mit 2011 EO40, 2007 BD7 und weiteren kleineren Himmelskörpern an: Es könnte sich um dabei eine »Familie« handeln, d.h. alle wären vor einigen 10000 Jahren von 2011 EO40 abgesplittert.

Eindeutig ist dieser Schluss aber nicht, und spektrale Vergleiche der Kleinplaneten und der russischen Meteoriten stehen auch noch aus. Ob eine Bestätigung der Tscheljabinsk-Familie ein erhöhtes Impaktrisiko für die Erde bedeuten würde, dazu nehmen die Autoren gegenüber interstellarum »eine neutrale Position« ein: Die Schwerkraft mehrerer Planeten und sogar von Ceres hätte die Bahnen der 5m bis 200m großen Bruchstücke rasch deutlich verändert – und zwar jede auf eine andere Weise.

Daniel Fischer

Originalarbeit:
arxiv.org/abs/1307.7918
Das Tscheljabinsk-Ereignis:
www.oculum.de/newsletter/astro/100/80/2/182.bo0om.asp#1

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