Aktuell am Himmel

Infrarot-Strukturen auf der dunklen Seite der Venus hat B. Gährken mit einem 80-cm-Spiegel eindeutig nachweisen können. Für kleinere Teleskope ist so etwas sehr schwierig. • Auch in unterer Konjunktion war der Planet zu beobachten (dito, dito), der dieser Tage als immer breitere Sichel seinen größten Glanz am Morgenhimmel erlebt.

Der Mars wächst allmählich am irdischen Himmel: Bilder vom 25., 24., 14.-17. und 13. 9. und 30. und 19.8. Zwar ist die Atmosphäre immer noch voller Staub, aber beide Mars Exploration Rover haben die Finsternis gut überstanden: Seit Anfang August lichtet sich der Himmel über den Rovern weiter, auch wenn es bis zum völligen Aufklaren noch Monate dauern kann.

Lange Mondfinsternis über Australien und Amerika – und dem Südpol

Lange MondfinsternisDie Totalität dauerte am 28. August fast 1½ Stunden, und das Farbenspiel in der Umbra war besonders ausgeprägt: Bilder und Berichte aus Kalifornien, Utah, Ohio, British Columbia, Australien und vom Südpol (die Umstände). Während der Totalität wurde auch auf Impakte geachtet, ein Forschungsfeld auch für Amateure.

Eine partielle Sonnenfinsternis zwei Wochen später fand ebenfalls Interesse, wobei die Beobachtung mitunter ganz schön mühsam werden konnte.

»Gigantic Jets« sind kürzlich über Oklahoma abgelichtet worden – ein weiteres Leuchtphänomen der Hochatmosphäre, das nun Amateuren ins Netz gegangen ist. • Die ISS am 15. August.

SOHO-Komet von 1999 & 2003 kam planmäßig wieder: 1999 R1 ist pünktlich am 11. September wieder aufgetaucht und mithin sowohl mit 2003 R5 wie nun 2007 R5 identisch (IAUCs # 8871+2 vom 18.9.2007). Womit es einen SOHO-Kometen weniger aber einen periodischen mehr – SOHOs ersten! – gibt, der zur Kometengruppe „Kracht II“ gehört. Und der Bonner Doktorand, der den Zusammenhang zuerst erkannte, wird bereits mit Halley verglichen … • Rosettas Zielkomet wird bereits ausgiebig von der Erde aus beobachtet.

Amateur-Venusbeobachter punkten auf Profitagung! Sogar eine Pressemitteilung waren die jüngsten Erfolge den Organisatoren der zweiten Euro-Planetenkonferenz wert, wo die Ergebnisse als Poster und auf Flyern präsentiert wurden. Und auch die Amateurauswerter von Raumsondendaten wurden auf der Tagung vorgestellt. • Detail auf Ganymed mit 23 cm Öffnung ist möglich!

Ringkantenstellung des Uranus ausgiebig beobachtet

Ringkantenstellung des Uranus (1)
Ringkantenstellung des Uranus (1)
Ringkantenstellung des Uranus (2)
Ringkantenstellung des Uranus (2)

Bei der ersten der drei Kantenstellungen stand der Uranus für alle Großteleskope wie auch Hubble noch zu sonnennah, aber bereits am 28. Mai gelangen mit Keck II sehr scharfe Bilder der nunmehr unbeleuchteten Ringe (links), aus denen man auf erhebliche Veränderungen seit 1986, als Voyager 2 vorbei kam, schließen kann. Und das Ringsystem hat sich in den zwei Jahrzehnten auch auf viel größerer Skala umgebaut, als man es bei irgendeinem anderen gesehen hat (de Pater et al., Science 317 [28.9.2007] 1888-90): Viele Voyager-bekannte Ringe waren kaum wieder zu finden! Bei der zweiten Kantenstellung am 16. August waren dann Teleskope auf der Erde – trotz mancher Probleme – wie auch Hubble (rechts) bereit, als die Ringe rund um den Termin fast ganz verschwanden und nur ihr Staubabteil sichtbar blieb.

Die ersten Amateurbeobachtungen gegenseitiger Ereignisse der Uranusmonde liegen inzwischen vor: Entgegen anderslautender Abschätzungen lässt sich mitunter bereits mit 8 bis 10 Zoll Öffnung sinnvoll beobachten!

Der Südpol Neptuns ist 10°C wärmer als der Rest des Planeten, zeigen Messungen mit dem VLT: Ursache ist offenbar die intensive Sonneneinstrahlung, die auch für die enormen Windgeschwindigkeiten verantwortlich sein dürfte.

Eine weitere (absolut) superhelle Supernova ist die SN 2007if, die heller als – 20M wurde und spektral zum Typ Ia gehört (CBET # 1059 vom 11.9.2007), wegen ihrer großen Entfernung aber nicht heller als 17m wurde. • Die absolut hellste bekannte Supernova könnte SN 2005ap sein, die es auf -22,7M brachte. • Eine Supernova 12. Größe war SN 2007gi. Und eine weitere SN 13. Größe, die von Robert Evans in Australien visuell entdeckte SN 2007it (CBET # 1065 vom 13.11.2007), ist mit -43° Deklination leider kaum zu sehen • Lichtkurven von R CrB, Nova Vul, V5558 Sgr etc.

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