Nur in einem kleinen Zeitfenster von wenigen Stunden um den Oppositionszeitpunkt ist ein spektakuläres Phänomen sichtbar: Die Bedeckung eines Jupitermondschattens durch den Mond selbst. Das Ergebnis ist der Blick auf einen Mondschatten, der die Form einer Sichel annehmen kann.
Lange wurden diese Ereignisse ignoriert, bis heute sind sie in keinem der Jahrbücher enthalten. interstellarum weist jedoch seit Jahren seine Leser auf diese seltene Erscheinung hin, so auch diesmal wieder auf einen Schattendurchgang von Jupitermond Io am 29./30.10., der nahezu gleichzeitig mit dem Durchgang des Mondes selbst zusammenfiel: Nur etwa 90 Sekunden trennten Schatten und Mond bei Ein- und Austritt. Ios Schatten erschien deshalb als Sichel, während der Mond selbst – in Helligkeit und Farbe der Jupiteratmosphäre sehr ähnlich – mit dem Hintergrund verschwamm. Dies war zumindest die visuelle Wahrnehmung vieler Beobachter. Fotografisch gelang es bei besten Bedingungen, die einzigartige Dreidimensionalität des Anblicks zu dokumentieren.
Die nächste Chance auf ein solches Ereignis bietet sich am 2. Dezember 2012: Dann wird ab 22:52 MEZ wieder Mond Io seinen eigenen Schatten bedecken.
Ronald Stoyan
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