5. Februar: Mond durchquert Hyaden

Der Mond in den Hyaden am 5.2.2017
Der Mond in den Hyaden am 5.2.2017, 19:00 MEZ. Grafik erstellt mit Stellarium

Der Abend des 5. Februar wird ein Fest für Freunde von Sternbedeckungen durch den Mond. Der Erdtrabant zieht durch den offenen Sternhaufen der Hyaden im Sternbild Stier. In den späten Abendstunden kommt es für südliche Teile des deutschen Sprachraums zu einer Bedeckung Aldebarans, die in Teilen Baden-Württembergs und Österreichs sogar streifend zu sehen ist.

Hyaden-Bedeckungen in Serie

Diese Hyaden-Querung durch den Mond ist Teil einer ganzen Serie. Zuletzt war eine Passage im Dezember zu sehen. Vier weitere stehen 2017 für Mitteleuropa im Kalender. Rund 10 Stunden braucht der Erdtrabant, um den Sternhaufen zu durchwandern. Bei Einbruch der Dunkelheit steht er diesmal zu 70% beleuchtet schon mitten in den Hyaden. Spannend wird es um 19:00 MEZ (Zeiten für 50° Nord und 10° Ost) , wenn die 3Magnitude8 und 3Magnitude4 hellen Sterne  θ1 und  θ2 Tauri quasi zeitgleich verschwinden. Dies ist besonders gut zu beobachten, da der Mond mit der unbeleuchteten Seite voraus die Sterne bedeckt. Sie tauchen 20:13 MEZ am hellen Mondrand wieder auf, während sich »gegenüber« ein weiterer 4Magnitude8-Stern dem dunklen Mondrand nähert.

Streifende Sternbedeckung Aldebarans!

Aldebaranbedeckung 5.2.2017
Für Zürich wird Aldebaran am Abend des 5.2.2017 bedeckt. Grafik: Abenteuer Astronomie / E. Riedel

Er gehört zwar nicht physisch zum Hyaden-Haufen, doch er ist der Star des Abends: Aldebaran. Der hellste Stern im Stier wird südlich einer Linie, die vom Schwarzwald zum Burgenland verläuft, vom Mond bedeckt. In einem schmalen Bereich streift der Mondrand sogar den  0Magnitude9 hellen Stern. Das ist besonders interessant, da das unregelmäßige Mondprofil mit seinen Bergen und Tälern das rote Stierauge mehrfach verschwinden und wieder auftauchen lässt. Mehr noch: Auch wenn Aldebaran im Teleskop nur ein Punkt ist, so hat der Rote Riese jedoch einen von Null verschiedenen Winkeldurchmesser. Obwohl der Mond keine dämpfende Atmosphäre hat – Sterne verschwinden an seinem Rand schlagartig und tauchen ebenso plötzlich wieder auf – kann es nun zu partiellen Bedeckungen des winzigen Sternscheibchens kommen, die sich als Flackern des Sterns bemerkbar machen. Um die streifende Bedeckung zu beobachten, sind genaue Ortskenntnisse erforderlich, da man sich auf die Linie begeben muss, die südlich an Straßburg und Salzburg bzw. nördlich von Graz vorbei läuft (vgl. eine von Jan Hattenbach erstellte Karte). Da Aldebaran so hell ist, lässt sich das Ereignis bereits mit kleiner Optik verfolgen. Weiter nördlich ist der Anblick des hellen Sterns so nach beim Mond auch schon mit bloßem Auge ein Genuss!  Weitere Informationen zu den Hyadenbedeckungen 2017 finden Sie im Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017! Wir freuen uns auf Ihre Beobachtungsberichte, die Sie auf unserer Facebookseite veröffentlichen können. Viel Erfolg und clear skies!

Paul Hombach

Links:

Detailkarten für Österreich der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie: http://www.waa.at/hotspots/mond/20170205-ald-occ/

 

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