Volkssternwarte Köln mit 600mm-Spiegel

Das neue 600mm-Cassegrain-Teleskop der Volkssternwarte Köln wurde zum Großteil durch Kleinspenden aus der Bevölkerung finanziert und ist damit ein echtes »Bürgerteleskop«.

Am 29.9.2012 weihte die Vereinigung der Sternfreunde Köln e.V. auf einer Feier anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens ein neues Teleskop für die von ihr seit 50 Jahren betriebene Volkssternwarte Köln im Stadtteil Sülz ein.

Das vom Teleskopbauer Matthias Wirth konstruierte CLT (Cologne Large Telescope) ist mit 600mm Durchmesser das zweitgrößte Teleskop Nordrhein-Westfalens (Stand Oktober 2012) und zugleich das größte öffentlich genutzte Instrument der NRW-Volkssternwarten. Die Spiegel des Cassegrain-Reflektors mit 5400mm Brennweite lieferte ASA/LOMO, die deutsche Montierung KNOPF MK-140 wird von der flexiblen Steuerung »LittleFoot Elegance Photo« dirigiert. Auf der Montierung finden noch ein 140mm TEC Apo-Refraktor für die Beobachtung großer Objekte und ein 60mm Hα-Sonnenteleskop Platz. Diese Ausrüstung folgt dem von 1967–2012 im Dienst der Volksbildung stehenden 225mm-Coudé-Refraktor von Wachter nach, der in den letzten Jahren bei Deep-Sky-Beobachtungen zunehmend unter der Lichtverschmutzung der Millionenstadt Köln litt und sich so auf die Objekte des Sonnensystems beschränken musste.

Zwei Aspekte am CLT sind ungewöhnlich: Tubus, Fokussierung und Steuerung sind für die öffentliche visuelle Beobachtung mit Gruppen ausgelegt und die Anschaffungs- und Baukosten von rund 100000 Euro wurden zum Großteil durch Kleinspenden aus der Bevölkerung finanziert, was das CLT zu einem der wenigen »Bürgerteleskope« Deutschlands macht.

Rudolf Tonn (Volkssternwarte Köln)

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