Nach dem erfolgreichen Einschuss in eine Bahn um den Jupiter am 5. Juli befindet sich der NASA-Orbiter Juno auf einer ausladenden Ellipsenbahn mit 53,4 Tagen Periode, die zunächst wieder vom Planeten fort führt – aber sich anbietet, die Instrumente an Bord zu testen und insbesondere zu prüfen, wie ihnen die Strahlenbelastung in der Nähe Jupiters bekommen ist. Der kleinen Kamera JunoCam offensichtlich gut, denn ihre ersten Bilder seither sind perfekt.
Während der gesamten Ellipse sind nun weitere Aufnahmen geplant. Wieder durch den Jupiter-nächsten Bahnpunkt schießen wird Juno dann am 27. August – und dabei mit 58 km/s abermals die höchste Geschwindigkeit einer Sonde relativ zu einem Planeten erreichen, wie auch schon bei der Ankunft. Doch die höchste Geschwindigkeit eines Raumfahrzeugs relativ zur Erde ist dies bei weitem nicht: Die erreichte in aktiven Zustand die deutsch-amerikanische Sonnensonde Helios 1 im Jahr 1980 mit 96 km/s, und Helios 2 war 1989 sogar 99 km/s schnell, weil sich dann zu den fast 70 km/s Geschwindigkeit der Sonden in Sonnennähe jeweils noch fast perfekt die 30 km/s Bahngeschwindigkeit der Erde um die Sonne addierten. Und das ist bei Juno wegen der relativen Winkel niemals möglich: Ihre höchste Geschwindigkeit relativ zur Erde während der gesamten Mission wird – Ende nächsten Monats – „nur“ etwa 75 km/s betragen, immer noch deutlich unter den Helios-Rekorden, die erst die Solar Probe Plus der NASA 2024 mit über 200 km/s brechen wird.
Daniel Fischer
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