Die Sommernächte Mitte August sind für ihre Sternschnuppen bekannt. Einer der bekanntesten Meteorströme des Jahres, die Perseiden, erreichen dann ihr Maximum. 2016 fällt die größte Aktivität auf den 12. August.
Der Name Perseiden kommt vom Sternbild Perseus, aus dessen Richtung die Sternschnuppen zu kommen scheinen. Der Sternschnuppenstrom der Perseiden ist vom 17. Juli bis zum 24. August aktiv. Auffällig ist er allerdings nur in den Tagen rund um das Maximum, wenn bis über 100 Meteore pro Stunde über den Himmel huschen können – in diesem Jahr könnten es sogar 150 werden! Achtung: Solche Angaben zur größten Schnuppenzahl sind theoretisch und beziehen sich auf optimale Beobachtungsbedingungen. Der Verfasser konnte im letzten Jahr unter einem recht dunklen Landhimmel etwas über 100 Schnuppen zählen – allerdings innerhalb von zweieinhalb Stunden.
Perseiden – Staubteilchen auf Kollisionskurs
Sternschnuppen, auch Meteore genannt, werden durch interplanetare Staubteilchen verursacht, die mit hoher Geschwindigkeit (Perseiden: ca. 60km pro Sekunde!) in die Erdatmosphäre eintreten und dabei eine leuchtende »Bremsspur« bewirken. Typische Größen solcher Teilchen liegen im Bereich zwischen 1mm und 10mm. Die Perseidenteilchen stammen vom Komet 109/Swift-Tuttle, der sie entlang seiner Umlaufbahn um die Sonne zurück gelassen hat. Die Erde durchfliegt jedes Jahr diese »Staubfahnen«, die man sich aber keineswegs besonders dicht vorstellen muss. Dennoch gibt es Bereiche, in denen mehr Teilchen zu erwarten sind, und das macht die Sache interessant! 2016 durchquert die Erde mehrere Staubfahnen, die aus unterschiedlich lange zurück liegenden Umläufen des Kometen stammen. Zwar liegt das »klassische« Maximum diesmal für Europa ungünstig in den Tag- und Abendstunden, aber spannend wird es bereits in der Nacht vom 11. auf den 12. August um 0:34 MESZ, wenn eine noch recht junge Staubregion getroffen wird. Zwischen 2:00 und 6:00 MESZ wird ein weiterer dichterer Staubbereich durchquert. Ab ca. 4:30 MESZ macht sich die Dämmerung störend bemerkbar. Der Mond nimmt das Sichtbarkeitsfenster von der anderen Seite in die Zange.
Mondfreie Morgenstunden
Am 12. August geht der zu 61% beleuchtete Mond für 50° Nord und 10° Ost um 0:45 MESZ unter, in der Nacht zum 13.8. ist er mit 70% Phase bis zu seinem Untergang um 1:22 MESZ noch störender. Dennoch bleibt genug Zeit, die Perseiden zu genießen – das bloße Auge, ein dunkler Beobachtungsort, eine bequeme Liege und ggf. warme Kleidung reichen als Ausrüstung. Viel Spaß beim Schnuppen-Gucken! Weitere Tipps zur Perseiden-Beobachtung stehen in der aktuellen Ausgabe von Abenteuer Astronomie 4, S. 28.
Linktipp: Der Meteorstrom-Kalender 2016 (IMO und Arbeitskreis Meteore e.V.)
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