Spix‘ Blick zum Mond: Mare Crisium – am Meer der Gefahren

Abb. 1: Das Mare Crisium befindet sich am nordöstlichen Mondrand und ist bereits mit bloßem Auge erkennbar. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Auch auf der tiefstehenden jungen Mondsichel gibt es einiges zu beobachten. So zeigt sich am 20. Januar 2018 bei einem Mondalter von knapp vier Tagen nach Neumond das Mare Crisium (Meer der Gefahren) voll beleuchtet am nordöstlichen Mondrand. Gut zu beobachten ist die Region vom Beginn der Dämmerung am späten Nachmittag, bis zum Monduntergang am frühen Abend.

Dunkler Fleck am Mondrand

Bereits mit bloßem Auge ist das Mare Crisium als dunkler Fleck problemlos zu identifizieren, da es als einziges großes Mondmeer separat steht und nicht mit anderen Mondmeeren verbunden ist. Sein Abstand zum Mondrand schwankt dabei aufgrund der Librationsbewegungen beträchtlich. Am 20. Januar befindet sich das Mondmeer im fast minimalen Abstand zum Mondrand. Im Fernglas ist die ovale Form des Mare Crisium gut erkennbar. Tatsächlich besitzt das Meer eine ovale Form mit der längsten Ausdehnung von 560km in Ost-West-Richtung. Entstanden ist das Becken durch den Einschlag eines großen Kleinplaneten oder Kometen, der vermutlich aus westlicher Richtung mit relativ flachem Winkel die Mondoberfläche traf. Der daraus resultierende Ringwall erhebt sich 2000m – stellenweise sogar mehr als 5000m – über die weitgehend flache Lavaebene.

Picard – der größte Binnenkrater

Auf dem Grund des Mare Crisium befinden sich ein handvoll größerer Binnenkrater, von denen Picard mit 23km Durchmesser der größte ist. Sein Kraterwall erscheint sehr klar und scharf abgegrenzt. Bei hohen Vergrößerungen und ruhiger Luft zeigt der innere Wall Picards ausgeprägte konzentrische Strukturen. Die Tiefe des Einschlags beträgt etwa 2000m und der Kraterwall erhebt sich noch gut 400m über die Ebene.

Abb. 2: Im Mare Crisium befindet sich auch der Krater Picard sowie die Landestelle der russischen Mondsonde Luna 24. [NASA/GSFC/Arizona State University]

Landestelle der Mondsonde Luna 24

Die russische Mondsonde Luna 24 beendete die amerikanischen und russischen Mondmissionen der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Die Landung auf dem Mond erfolgte am 18. August 1976 im östlichen Teil des Mare Crisium in der Nähe des kleinen Kraters Fahrenheit im südlichen Bereich des Meeres. Mit der Rückkehr der Landekapsel am 22. August 1976 gelang die Rückführung von 170g Mondmaterial zur Erde. Bis zur Landung der chinesischen Mondsonde Chang’e 3 im Dezember 2013 war Luna 24 die letzte weiche Landung einer Sonde auf dem Mond. Lambert Spix

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*