Copernicus wird manchmal als König der Krater bezeichnet. Die große Wallebene Archimedes könnte man zu Recht auch als König bezeichnen und zwar als König des Mare Imbrium (Regenmeer). So ist Archimedes mit 81km Durchmesser der größte Einschlag innerhalb des Mondmeeres. Am Abend des 19. August 2018 steht der Terminator günstig und gibt den Blick auf den Krater frei.
Mit Lava gefüllt
Wie der sich nördlich befindende Plato ist Archimedes komplett mit Lava überflutet worden. Das Lavagestein ist dabei das gleiche, das die Oberfläche des Mare Imbrium bildet. Nach theoretischen Berechnungen sollte ein Krater mit dieser Größe etwa 4000m tief sein und ein Zentralgebirge von ca. 2000m Höhe aufweisen. Der Kratergrund von Archimedes befindet sich aber auf etwa der gleichen Ebene wie das Mondmeer und der Wall ragt 1600m auf. Vom zentralen Gebirge ist keine Spur mehr zu sehen und so sollte die Lavaschicht eine Dicke von etwa 2400m haben.
Mit Kleinkratern übersät
Auf dem Kratergrund von Archimedes befinden sich eine Vielzahl von Kleinkratern. Im Teleskop mit mittlerer Öffnung sind zwei der größten Kleinkrater auf der Ebene erkennbar: Archimedes T (3km) im Nordwesten und Archimedes S (3km) im Osten. Beide Krater befinden sich sehr dicht am Wall. Ein Teleskop mit großer Öffnung kann bei ruhiger Luft noch weitere Kleinkrater zeigen.
Naher Gebirgszug
Südlich von Archimedes befindet sich ein ovales Areal von hellerem Gestein, das die Montes Archimedes umschließt. Die 163km lange Bergkette beginnt unmittelbar am südlichen Kraterwall. Einzelne Gipfel erreichen Höhen von 2000m. Eventuell haben Hangabrutschungen des südöstlichen Walls des Imbrium-Beckens – die heutigen Montes Apenninus – den Gebirgszug aufgetürmt. Lambert Spix
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