Septemberkomet Giacobini-Zinner

Giacobini-Zinner D. Schubert
Komet 21P/Giacobini-Zinner, aufgenommen von Dieter Schubert am 12.8.2018. Bildbearbeitung: Bernd Schneider [Abenteuer Astronomie Astrofoto-Community]

Der Komet 21P/Giacobini-Zinner steht in diesen Tagen in der zweiten Nachthälfte hoch am Herbsthimmel. Bevor ihn seine Bahn wieder nach Süden führt und der zunehmende Mond die Sichtung stört, sollte man ihn jetzt beobachten!

Vom Fuhrmann in die Zwillinge

Bahn des Kometen 21P/Giacobini-Zinner im September 2018.
Bahn des Kometen 21P/Giacobini-Zinner im September 2018. Grafik Abenteuer Astronomie / J. Scholten

Im September 2018 zieht Komet Giacobini-Zinner durch die Sternbilder Fuhrmann und Zwillinge bis in den Orion. Er durchquert dabei das schimmernde Band der Milchstraße. Dazu stehen einige Begegnungen mit offenen Sternhaufen auf dem Programm. So wird Komet 21P in den frühen Morgenstunden des 11. September nahe M37 am Himmel stehen. In der Nacht vom 15. auf den 16. des Monats ist er weniger als ein halbes Grad westlich des Sternhaufens M35 zu finden – beide Termine sollten sich Astrofotografen nicht entgehen lassen. Der Komet ist erst ab dem späteren Abend und somit vor allem in der zweiten Nachthälfte zu sehen. Am Neumondwochenende 8./9. September steht er abends um 23:00 MESZ erst 5° hoch im Ostnordosten, um 3:00 Uhr sind es schon 36°. Das macht 21P zu einem schönen Ziel für Besucher der Teleskoptreffen an diesem Wochenende. Seine Helligkeit lag zuletzt bei 7Magnitude,5 viel mehr wird’s wohl auch nicht werden. Sie brauchen zur Beobachtung in jedem Fall mindestens ein Fernglas.

Erdnähe und Sonnennähe am 10. September

Komet 21P/Giacobini Zinner durchläuft am 10. September gleichzeitig den sonnen- und erdnächsten Punkt seiner Bahn. Sein Abstand zur Erde beträgt dann 58,6 Millionen Kilometer. Die relative nahe Position des Kometen zur Erde sorgt für zu eine deutliche Bewegung vor dem Hintergrund des Sternhimmels. Diese Bewegung führt – für Beobachter in nördlichen Breiten ungünstig – steil nach Süden. Nach Perihel und Erdnähe ist eine Beobachtung in den frühen Morgenstunden zu empfehlen. So steht der Komet am 15. September kurz nach 5:00 MESZ noch stolze 50° hoch am Osthimmel. Mit der südlicheren Stellung geht auch die Helligkeit des Kometen langsam wieder zurück. Ende September erreicht er das Sternbild Einhorn, Mitte Oktober den Großen Hund. Insgesamt kann in diesem Jahr von einer günstigen Wiederkehr des mit 6,5 Jahren Umlaufzeit kurzperiodischen Kometen gesprochen werden.

Oktober-Gruß von Giacobini-Zinner

Auch wenn der Komet selbst im Oktober schon wieder verblasst, so sorgen seine Hinterlassenschaften doch noch für ein schönes Himmelsschauspiel. Die Sternschnuppen der Draconiden gehen auf Komet 21P zurück. In diesem Jahr wird das Maximum des Meteorstroms in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober erwartet. Auch dann ist Neumond. Auf unserer Astrofoto Community sind bereits einige schöne Bilder des Kometen Giacobini-Zinner zu finden, vielen Dank an alle Bildautoren und viel Spaß beim Beobachten!

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