Da schafft mancher fette Einzelstern mehr Leuchtkraft: Nur -5,7m absolute Helligkeit weist die neueste schwache Begleitgalaxie der Milchstraße auf, die Belokurov et al. in den Daten der Sloan Digital Sky Survey rund 60 kpc (200 000 Lj) im Bootes entdeckt haben und die jede bekannte Zwerggalaxie noch unterbietet. Auf Himmelsaufnahmen ist sie direkt überhaupt nicht zu sehen, nur wenn man den Sternkatalog, der bei der großen Himmelsdurchmusterung als Nebenprodukt entsteht, systematisch nach leichten Sternanhäufungen durchforstet und dann für diese Zonen Farben-Helligkeits-Diagramme erstellt, fällt etwas auf. Ein Roter-Riesen-Ast und ein Horizontalast treten dann deutlich hervor, insbesondere auch bei gezielten Beobachtungen desselben Gebiets mit dem 4-m-Spiegel auf dem Cerro Tololo: Eine extrem lichtschwache Galaxie passt am besten zu den Daten, nicht dagegen ein demolierter Kugelsternhaufen, der eine ganz andere Gestalt hätte. Und mit einem Durchmesser von 440 parsec (1400 Lichtjahren) ist die Galaxie auch zehnmal so groß wie die grössten Kugelsternhaufen der Milchstraße.
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