Das Frühjahrstreffen der norddeutschen Astrofotografen führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Mal nach Hildesheim. Wie immer, verläuft die Vortragsanmeldung strikt anarchisch, d.h., wer einen Vortrag halten möchte, nimmt teil, trägt sich in eine Liste an und zeigt seine Astroaufnahmen, die, auch ohne vorherige Absprache, dieses Mal unter dem Motto »Vorteile der heimischen Sternwarte« standen.
Gleich mehrere Astrofotografen berichteten von ihren Garten- und in einem Fall von einer Balkonsternwarte (im lichtverseuchten Hamburg), wie sie diese errichteten, welche Probleme es zu meistern galt und welche Ergebnisse erzielt wurden. Erstaunlich viele Sternfreunde verwenden heute CCD-Kameras und Schmalbandfilter (z.B. für den Hα-Bereich mit Halbwertsbreiten von 6nm bzw. 12nm, nicht zu verwechseln mit wesentlich engbandigeren Hα-Sonnenfiltern), die von der allgemeinen Lichtverschmutzung kaum beeinflusst werden und Einblicke in galaktische Wasserstoffnebel ermöglichen, die früher für Amateure undenkbar waren.
Aber auch, wer »nur« eine astrooptimierte DSLR verwendet, kann heutzutage, selbst unter den oft widrigen norddeutschen Bedingungen, erstaunliche Fotoergebnisse von galaktischen Objekten und fernen Galaxien erzielen und Milchstraßenpanoramen aus verschiedenen Einzelaufnahmen erstellen. Beeindruckend waren überdies die von einigen Referenten gezeigten Aufnahmen des letzten Polarlichtes von 27. Februar 2014 oder von Reisen nach Skandinavien, die ganz unter dem Zeichen der Polarlichtfotografie standen. Nicht unerwähnt bleiben sollte ein spontan angesetzter Workshop zur Bearbeitung von Jupitervideos mit verschiedenen Programmen sowie diverse Fotografien von Kometen (PANSTARRS, Lovejoy) oder der Supernova in M 82. Im Anschluss an das Treffen konnte noch die kleine Sternwarte auf dem Dach besichtigt werden.
Der Termin für das kommende NAFT steht derzeit noch nicht fest, ebensowenig der Tagungsort. Vorgeschlagen wurden bisher St. Andreasberg, Hannover und Kiel. Näheres wird man rechtzeitig über die Homepage des NAFT erfahren!
Manfred Holl
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