Die meisten Ringe um Planeten befinden sich nur wenige Planetenradien von ihnen entfernt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, etwa dem Gossamer-Ring des Jupiter und dem E-Ring des Saturn. Jetzt ist das Spitzer Space Telescope aber auf einen Saturnring weit außerhalb aller anderen gestoßen, mit extrem geringer Dichte — und ziemlich direktem Bezug zum exotischen Saturnmond Phoebe.
Dessen seltsame zwei Gesichter mit einer hellen und einer dunklen Seiten könnten so eine Erklärung finden: Es ist Staub aus dem äußeren Ring, der auf der dunklen Seite hängengeblieben ist, denn das Ringmaterial wird — wie Phoebe — falsch herum um den Saturn kreisen, während Japetus wie die anderen großen Monde rechtläufig ist. Allerdings passen die Spektren von Phoebe und Japetus‘ dunkler Seite nicht wirklich zusammen: Da muss noch mehr Physik oder Chemie im Spiel sein. Könnte man den neuen Ring übrigens mit dem bloßen Auge sehen, würde er auf beiden Seiten Saturns jeweils ein Winkelgrad weit in den Raum ragen. Aber seine Dichte ist so gering, dass man es nicht einmal bemerken würde, wenn man mitten drin stünde. Nur Spitzers IR-Auge MIPS konnte die schwache Emission des 80 Kelvin kalten Staubes bei 24µm und 70µm Wellenlänge überhaupt auffallen — und ohne das Japetus-Mysterium hätte man den Satelliten (damals noch gekühlt; seit diesem Mai ist er warm) auch gar nicht auf die Suche geschickt.
Daniel Fischer
JPL-Pressemitteilung: www.nasa.gov/mission_pages/spitzer/news/spitzer-20091006.html |
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