Metis bedeckt HIP 78193 am 7. März

Bei (9) Metis wird bereits ein Mond vermutet. Vielleicht kann der Begleiter am 7. März durch die Bedeckung eines Sterns nachgewiesen werden. Die Abbildung zeigt (243) Ida mit ihrem Mond Dactyl, der beim Vorbeiflug der Raumsonde Galileio 1993 entdeckt wurde. [NASA/JPL]
Schattenpfad des von (9) Metis am 7. März (a) sowie der Ort der Sternbedeckung im Sternbild Waage (b). [a) Steve Preston, interstellarum | b) Frank Gasparini]
Schattenpfad des von (9) Metis am 7. März (a) sowie der Ort der Sternbedeckung im Sternbild Waage (b). [a) Steve Preston, interstellarum | b) Frank Gasparini]

metis2_gIm Laufe eines Jahres bewegen sich einige Kleinplaneten auf ihrem Lauf um die Sonne von der Erde aus gesehen vor Sternen und bedecken diese. Dabei wird in einem Finsterniskorridor, dessen Breite dem Durchmesser des Kleinplaneten entspricht, der Stern für wenige Sekunden unsichtbar. Häufig handelt es sich um schwache Sterne, so dass diese Ereignisse nur mit relativ großen Teleskopen beobachtet werden können. Sehr selten werden auch hellere Sterne bedeckt und noch seltener verläuft dann der Finsterniskorridor über Zentraleuropa. In den Morgenstunden des 7. März ist dies wieder einmal der Fall: Der Kleinplanet (9) Metis, der zu diesem Zeitpunkt eine Helligkeit von 11,m1 aufweist, bedeckt für maximal 24,5s den 7,m8 hellen Stern HIP 78193.

Da es sich bei Metis mit etwa 190km Durchmesser um einen relativ großen Kleinplaneten handelt, ist auch der Finsterniskorridor entsprechend breit. Er verläuft von Großbritannien, Nordfrankreich und Belgien kommend über das südwestliche Deutschland und die Schweiz, Norditalien und Österreich zum Balkan bis in die Türkei. Aber auch außerhalb des Finsterniskorridors sind Beobachtungen dringend erforderlich: Es ist möglich das Metis einen Mond besitzt, der dann den Stern für nur wenige Sekunden bedecken könnte. Auswertungen von Lichtkurven deuten auf solch einen Begleiter hin – bislang konnte ein solcher Mond aber noch nicht nachgewiesen werden.

André Knöfel

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