Dies gilt insbesondere für die dreidimensionale Struktur des ganzen Ringsystems, die jetzt hervortritt: Es sei, als habe man plötzlich eine 3D-Brille auf, freuen sich die Cassini-Forscher. Hatte man die Ringe bislang für völlig plan gehalten, so zeigt sich nun, dass es auf ihnen regelrechte Gebirge von mehreren Kilometern Höhe gibt. Die komplette Auswertung der Datenfülle wird noch einige Zeit dauern: Von ein paar »Buckeln« auf den Ringen wusste man zwar schon, aber nun zeigt sich, dass es unzählige Verformungen gibt, manche bis zu 17000km lang. Zwar sind die Hauptringe als solche tatsächlich nur rund 10 Meter dick, aber erweisen sich nun als vielfach verbogen: Schuld sind Saturnmonde, die Eisteilchen auf abweichende Orbits zwingen (so erzeugt Daphnis eine bis zu 4km hohe »Wand«), während Kollisionen der Teilchen untereinander staubige Wolken erzeugen, die bei schräger Beleuchtung hell erscheinen.
Die Verlängerung der schon über fünf Jahre währenden Arbeit Cassinis im Saturnorbit zur gegenwärtigen »Equinox Mission« erweist sich als Glücksfall: Schließlich kommt es nur zweimal während des 29,7 Jahre währenden Saturnumlaufs zu derartigen Lichtverhältnissen. Während der Tag- und Nachtgleiche konnte Cassini auch die Temperatur der Ringe messen: Der A-Ring kühlte sich ohne direkte Sonneneinstrahlung bis auf 43 Kelvin ab. Solche Messungen werden Aufschluss über Größe und Charakteristika der Ringpartikel geben.
Daniel Fischer
JPL Release: www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2009-142 |
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