Der Abendstern Venus dominiert den Anblick des Himmels nach Sonnenuntergang im Januar. Die Wintersternbilder setzen sich im Laufe des Abends gut in Szene. Jupiter ist Planet der zweiten Nachthälfte und Merkur bietet zur Monatsmitte eine Morgensichtbarkeit.
Der Januarhimmel zeigt an Neujahr um 20:00 MEZ die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Fische nach Südwesten verschoben. Hoch im Süden stehen der Perseus und die Kassiopeia. Am Westhorizont geht der Wassermann mit Mars und Venus unter. Im Osten sind die Wintersternbilder zu finden. Mit Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, dem soeben aufgegangenen Sirius im Großen Hund, Prokyon im Kleinen Hund so wie Pollux in den Zwillingen ist das sogenannte Wintersechseck vollzählig am Himmel vertreten. Gegen 23:00 MEZ stehen die Sternbilder des Wintersechsecks im Süden. Dann hat mit dem Löwen bereits ein Frühlingssternbild im Osten die Himmelsbühne betreten.
Abendstern glänzt am Januarhimmel
Die helle Venus ist als strahlender Abendstern im Januar besonders auffällig. Am 12. des Monats erreicht der innere Erdnachbar seinen größten Winkelabstand zur Sonne. Da sie dabei deutlich nördlicher als die Sonne steht bedeutet das eine optimale Abendsichtbarkeit. Zur Monatsmitte ist sie mehr als vier Stunden lang am Januarhimmel zu sehen. Am 2. Januar steht die zunehmende Mondsichel in der Nähe. Venus gelingt es nicht, den verblassenden Mars einzuholen, der ihr ins Sternbild Fische voraus zieht. Am Neujahrstag kommt es zu einer engen Begegnung zwischen Mars und Neptun, zu deren Beobachtung allerdings wenigstens ein gutes Fernglas erforderlich ist.
Drei Planeten am Morgenhimmel
Jupiter ist strahlendes Objekt am Morgenhimmel. Er geht jeden Tag etwas früher auf, Ende Januar schließlich schon kurz vor Mitternacht (gerechnet für 50° Nord und 10° Ost). Saturn taucht im Laufe des Monats wieder am Morgenhimmel auf. Ebenfalls vor Sonnenaufgang zeigt sich zwischen dem 9. und 23. Januar Merkur. Er steht dabei südöstlich des Ringplaneten. Der Asteroid (4) Vesta gelangt am 18. Januar in Opposition zur Sonne. Mit einer Helligkeit von 62 wird der Kleinplanet dann günstig mit dem Fernglas zu beobachten sein (vgl. die aktuelle Ausgabe Abenteuer Astronomie 6, S. 28).
In der Nacht vom 3. auf den 4. Januar erreicht der Sternschnuppenstrom der Quadrantiden sein Maximum. Die zweite Nachthälfte bleibt dabei mondfrei. Der Vollmond am 12. Januar fällt – zwei Tage nach der Erdnähe des Mondes – wieder recht groß aus. Neumond ist am 28. Januar. Weitere Beobachtungshinweise stehen im Abenteuer Astronomie Himmelsalmanach 2017! Viel Spaß beim Beobachten!
Paul Hombach
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