Fast gleichzeitig schieben sich am frühen Morgen des 22. März die beiden Jupitermonde Io und Ganymed vor den Riesenplaneten, der zunächst nur knapp 10° über dem Südosthorizont im Sternbild Schütze steht. Zuerst trifft Io um 4:41 MEZ auf den linken beleuchteten Rand Jupiters und schiebt sich dann vor die helle Äquatorzone. Um 4:58 MEZ berührt auch Ganymed Jupiters linken Rand, allerdings weiter nördlich. Während sich der helle Io kaum vor den Jupiterwolken abhebt, erscheint Ganymed deutlich als grauer Klecks vor dem Planeten. Insgesamt dauert der Doppel-Durchgang einige Stunden, da aber rund eine Stunde nach Beginn bereits die Sonne aufgeht, lässt sich das Ereignis nicht zu Ende verfolgen. Io wandert schneller über den Planeten als Ganymed. Hier macht sich die unterschiedliche Umlaufdauer der beiden Monde bemerkbar: Während Io Jupiter in weniger als zwei Tagen umrundet, benötigt der weiter außen laufende Ganymed eine gute Woche dazu. Als erster hat Galileo Galilei vor rund 400 Jahren die vier großen Jupitermonde gesehen und ihren Umlauf verfolgt und sah darin ein »Sonnensystem im Kleinen«. Die vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto werden dem Entdecker zu Ehren auch Galileische Monde genannt.
Peter Friedrich
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