HST & NGC 5866, MMT & Messier 33: Galaxienbilder vom Feinsten

Galaxienbild (1)
Galaxienbild (1)

Genau von der Seite sehen wir – und die Kamera ACS des Hubble Space Telescope diesen Februar – die Scheibengalaxie NGC 5866 und das prägnante Staubband, das sie scheinbar in zwei Hälften zerschneidet (links). Parallel dazu ist eine blaue Scheibe aus Sternen zu erkennen, darüber wölbt sich rötlich der »Bulge«, und umgeben ist das ganze von einem transparenten äusseren Halo voller Kugelsternhaufen; auch einige fernere Galaxien scheinen hindurch. Die Staubebene ist etwas verbogen, offenbar die Folge von Gezeitenkräften infolge einer engen Begegnung mit einer anderen Galaxie in ferner Vergangenheit. NGC 5866 ist vom Typ S0: Von oben betrachtet würde man eine homogene Scheibe mit wenig Spiralstruktur erkennen. Da die Scheibe allerdings stark abgeflacht ist, wird die 44 Mio. Lichtjahre ferne Galaxie trotzdem noch den Spiralgalaxien zugeordnet (allerdings mit dem Zusatz »linsenförmig«), da echte ellptische Galaxien wesentlich bauchiger sind. M 33 dagegen (rechts) ist eine klassische Spiralgalaxie, hier erfasst mit der 340-Megapixel-Kamera Megacam am 6,5-m-MMT in Arizona, einer der grössten Digitalkameras der Welt, die gerade getestet wird. Bilder von gleich 1034 Galaxien im UV zeigt der neue GALEX-Atlas, den ein dickes Paper beschreibt – sämtliche Bilder sind über Thumbnails zu erreichen.

Galaxienbild (2)
Galaxienbild (2)

Eine umfassende Durchmusterung der Große;n Magellanschen Wolke findet gerade mit dem Spitzer Space Telescope statt: Ein 7×7° große;s Feld wird für die Survey of the Agents of a Galaxy’s Evolution (SAGE) systematisch abgetastet, wobei das interstellare Medium und die Sterne gleichermassen interessant sind. Bereits der erste Katalog enthält rund 4 Millionen Punktquellen, die überwiegend nur bei 3,6 µm zu sehen sind: Sterne dominieren also, während staubige Objekte (junge wie alte), die bei längeren Wellen strahlen, vergleichsweise selten sind. Eine »galaktische Autobahn« aus Sternen, die entlang eines schmalen Bandes mit 230 km/s über den Nordhimmel sausen, ist in Daten der SDSS entdeckt worden: wie in anderen Fällen auch vermutlich die „Überreste eines Kugelssternhaufens, der vor Jahrmilliarden vom Schwerefeld der Milchstraße zerrieben wurde. Eine neue 21-cm-Karte der Milchstraße zeigt derweil Spiralstruktur bis an den Rand der galaktischen Scheibe, wobei es Asymmetrien gibt – auch das vermutlich die Folge von gravitativen Wechselwirkungen mit Satellitengalaxien.

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