Eigentlich produzieren die Sterne des Universums 1,6 × 1035 Watt pro Kubikmegaparsec, wovon aber nur 0,9 × 1035 W Mpc–3 als Licht in den intergalaktischen Raum entweichen. Und der Rest? Der Staub strahlt die absorbierte Energie als langwellige Infrarotstrahlung wieder ab, die mit modernen Teleskopen ebenfalls gesehen werden kann: Sie macht 0,6 × 1035 W Mpc–3 aus. Erstmals stimmt nun die Bilanz: Die beobachtete sichtbare und ferninfrarote Strahlung ergeben zusammen – im Rahmen der Fehlerbalken von jeweils 0,1 bis 0,2 1035 W Mpc–3 – perfekt den gesamten Energieausstoß der Sterne. Frühere Mysterien wie Galaxien, die für ihre erkennbaren Sterne viel zu viel Fern-IR-Emission zu zeigen schienen, lösen sich damit auf. Andererseits muss man sich damit anfreunden, dass die Galaxien an unserem Himmel im Mittel nur halb so hell erscheinen wie sie es eigentlich sind: Nicht nur ein Ärgernis für den Fernrohrbeobachter, der sonst mit kleinerem Gerät dasselbe erreichen würde, sondern auch für Galaxienforscher, die den Staubeffekt nun einkalkulieren müssen, wenn es um absolute Helligkeitswerte und auch das Aussehen der Galaxien an sich geht. Neue Teleskope werden ihnen das Leben allerdings leichter machen: Das Nah-IR-Teleskop VISTA auf dem Cerro Paranal kann durch den meisten Staub hindurch sehen und sollte relativ »echte« Helligkeiten unzähliger Galaxien liefern. Und der ESA-Satellit Herschel wird die in ferninfrarote Strahlung umgewandelte Energie direkt beobachten können.
Daniel Fischer
Originalveröffentlichung: arxiv.org/abs/0803.4164 | |
Pressemitteilung eines Autors: www.scitech.ac.uk/PMC/PRel/STFC/Universe.aspx | |
Pressemitteilung der Max-Plack-Gesellschaft: www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/dokumentation/pressemitteilungen/2008/pressemitteilung20080514 |
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