Ein neuer Weg zur Vermessung der Dunklen Energie

Der Nachweis der Dunklen Energie des Universums, der vor gerade einmal 11 Jahren zum ersten Mal gelang, basierte bisher auf der Expansionsgeschichte des Alls (die v.a. dank ferner Supernovae gemessen werden kann) und der Tatsache, dass nur mit ihr im Bild alle anderen Beobachtungen in der Kosmologie widerspruchsfrei zusammen beschrieben werden können. Jetzt hat ein komplementärer Ansatz die Existenz der Dunklen Energie nicht nur bestätigt, sondern auch die Aussagen über ihre Natur präzisieren können: Die erst langsame, dann aber immer schnellere Expansion des Alls hat auch das Wachstum der Galaxienhaufen spürbar beeinflusst. Die Vermessung von 49 nahen und 37 fernen Haufen — alles übrigens Entdeckungen des deutschen Röntgensatelliten ROSAT, neu beobachtet nun von Chandra — lässt keinen Zweifel, dass die Dunkle Energie die Zusammenballung der Galaxien in den letzten 7 Mrd. Jahren zunehmend erschwert hat. Was physikalisch hinter der beschleunigten Expansion des Raumes steckt, klärt zwar auch dieses Resultat noch nicht, aber Einsteins Kosmologische Konstante passt zumindest besser denn je. Daniel Fischer

Die Veröffentlichung mit der Analyse: arxiv.org/abs/0812.2720
Eine Chandra-Presseveröffentlichung: chandra.harvard.edu/press/08_releases/press_121608.html
Warum sich die Dunkle Energie nicht »wegrechnen« lässt: www.eurekalert.org/pub_releases/2008-12/uobc-enc121808.php

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