
Einiges spricht dafür, dass besonders massereiche Sterne am Ende ihres Lebens nicht als Supernovae explodieren sondern ohne allzu großes Aufsehen als Schwarze Löcher vom Himmel verschwinden. Nach solchen Fällen wird seit mehreren Jahren systematisch in fremden Galaxien gesucht – und der erste Kandidat ist durch Nachbeobachtungen jetzt zumindest wahrscheinlicher geworden.
Der (Ex-)Stern mit der Bezeichnung N6946-BH1 befindet sich ausgerechnet in der Spiralgalaxie NGC 6946, die für ihre vielen Supernova-Explosionen berühmt ist und deswegen sogar „Feuerwerks-Galaxie“ genannt wird: Zwischen 1917 und 2017 wurden dort nicht weniger als 10 Supernovae registriert, von denen die jüngste sogar gerade mit etwa 13 mag. ein beliebtes astrofotografisches Motiv ist. Der Grund für die vielen Sternexplosionen ist die anhaltend hohe Sternbildungsrate in der Galaxie, bei der auch viele massereiche Sterne entstehen, die bald wieder untergehen. Lange nahm man an, dass jeder Stern mit mehr als ein paar Sonnenmassen erst als Supernova grell explodiert und dann als Neutronenstern endet – aber die Statistiken passen vorne und hinten nicht. Und auch theoretisch wäre es kein Problem, wenn besonders massereiche Sterne – etwa ab einer Grenze von 18 Sonnenmassen – direkt zu einem Schwarzen Loch kollabieren würden, ohne dabei ein letztes Mal hell aufzuleuchten. Der keck N6946-BH1 (für „Black Hole“) getaufte Stern wäre ein guter Kandidat für so eine „Failed Supernova“: Nach Bildern der Galaxie vor seinem Ende war er ein Roter Überriese von etwa 25-mal der Masse der Sonne.

LINKS:
Originalarbeit: https://arxiv.org/abs/1609.01283
OSU Press Release: https://news.osu.edu/news/2017/05/25/massivefail
NASA Press Release: https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/collapsing-star-gives-birth-to-a-black-hole
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