
Mit einer Rotverschiebung von 7,54 übertrifft er den bisherigen Rekordhalter (mit 7,09) deutlich: Wir sehen den Quasar ULAS J134208.10+092838.61 zu einem Zeitpunkt nur 700 Mio. Jahre nach dem Urknall, genau 13 Mrd. Jahre war sein Licht unterwegs. Und trotz des frühen Zeitpunkts in der kosmischen Geschichte beherbergt er ein supermassives Schwarzes Loch mit 800 Mio. Sonnenmassen – erhebliche Saat muss schon sehr früh vorhanden gewesen sein.
In drei großen Himmelsdurchmusterungen hatten Astronomen auf der Jagd nach fernen Quasaren – hellen aktiven Galaxienkernen – nach Punktquellen mit ‚verdächtigen‘ Farben gesucht. Bei Rotverschiebungen jenseits von 7 sind diese Objekte ausschließlich im nahen Infraroten zu sehen, denn neutraler Wasserstoff im intergalaktischen Medien verschluckt praktisch alle Strahlung auf der kurzen Seite der Lyman-Alpha Linie – die eigentlich mit 121,6 nm Wellenlänge weit im Ultravioletten liehgt, durch die kosmische Expansion nun aber jenseits von 1 µm landet. Spektren mit dem 6,5-m-Magellan-Teleskop „Walter Baade“ und zwei weiteren Großteleskopen (unten) bestätigten schnell die hohe Rotverschiebung eines Fundes und lieferten noch weitere Informationen. Insbesondere konnten daraus die bolometrische (gesamte) Leuchtkraft des Quasars – so hell wie 40 Billionen Sonnen – und zusammen mit der Breite einer Magnesium-Linie (Ausschnitts-Bild) die Masse des Schwarzen Lochs im Zentrum zu 600 Millionen bis 1,1 Milliarden Sonnenmassen abgeleitet werden.

LINKS:
Carnegie Press Release mit Originalarbeit: https://carnegiescience.edu/node/2270
PM des MPIA: http://www.mpia.de/aktuelles/wissenschaft/2017-14-ferner-quasar
Gemini Press Release: http://www.gemini.edu/node/12740
Man lasse mal den Urknall bei Seite und nehme ein statisches Universum zur Voraussetzung, dann klärt sich bereits einiges.