Die erste »nahe« Totale Sonnenfinsternis seit sieben Jahren

Totale Sonnenfinsternis
Totale Sonnenfinsternis

Zum ersten Mal seit der berühmt-berüchtigten 1999-er SoFi schrammt am 29. März eine Totalitätszone wieder knapp an Europa vorbei, und mit rund 4 Minuten auf der Zentrallinie wird die Finsternis (deren geometrische Umstände in interstellarum 44 S. 42-47 dargestellt wurden) eine der längeren. Das Minimum der Sonnenaktivität ist jetzt erreicht, so dass mit einer entlang des Sonnenäquators langgestreckten Korona gerechnet werden darf: Das Bild hier ist eine aufwändig gerechnete Prognose aufgrund von Daten bis Mitte März (mit dem starken radialen Helligkeitsgradienten der Korona entfernt). Die Flächenhelligkeit von Minimumskoronen ist geringer als im Maximum (Fotografen, aufgepasst!), es gibt kaum schöne Streamer in andere Richtungen, dafür aber den besten Blick auf die filigranen Polstrahlen der Korona. Wie es um die Korona kurz vor der SoFi steht, kann man natürlich bei SOHO nachsehen, der auch über 10 Jahre nach dem Start noch unermüdlich Bilder liefert.

Auch im Minimum gibt es oft noch schöne ruhende Protuberanzen, und vielleicht verirrt sich ja die eine oder andere just am 29.3. an den Sonnenrand: Am 15. März etwa oder auch am 16. zeigte sich ein prächtiges Exemplar. Oder die ISS kommt vorbei (abhängig von Bahnänderungen). Für diese Sonnenfinsternis hat die Vereinigung der Sternfreunde einen Foto-Wettbewerb ausgeschrieben, und es gibt auch dieses Mal wieder einiges Interesse in der Fachastronomie, z.B. werden »tonnenweise« Teleskope auf eine kleine griechische Insel geschleppt. In den vielen anderen Ländern, die der Kernschatten treffen wird, tut sich auch etwas, sei es in Nigeria, Ghana, Libyen (wie hat es Ghadafi bloss geschafft, die Totalität auf 7 Minuten zu strecken? :-), Ägypten oder der Türkei. Die Entscheidung, wohin die Reise geht, dürfte jeder inzwischen getroffen haben; ein paar handliche Wettermodelle für die »situational awareness« im Internet-Cafe vor Ort sind auf einer Sonderseite gelinkt. interstellarum wünscht allen viel Erfolg!

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