Zahlreiche amateurastronomische Veranstaltungen in aller Welt fanden in den vergangenen Wochen statt, in Deutschland das ITV und der 5. PAS, in Österreich der 5. Astronomie-Tag und in den USA eine Tagung und Astromesse am Big Bear Lake und die (diesmal verregnete) Texas Star Party. • Auch Gewitter brauchen die Astronomie nicht zu stoppen: Blitze & Sterne zur selben Zeit sind in den letzten Wochen gleich mehrfach fotografiert worden (dito).
Das schärfste Bild von Messier 81
Aus mehreren Aufnahmen von Hubbles Advanced Camera for Surveys von 2004 bis 2006 entstand dieses Bild, das in der Originalauflösung neben Sternhaufen und Gasnebeln auch viele Einzelsterne zeigt, trotz 11,6 Mio. Lichtjahren Entfernung. Auch der Farbunterschied zwischen den Spiralarmen aus jungen, heissen Sternen und dem viel älteren Zentralbereich wird deutlich. |
Vermessung der Nachthimmelshelligkeit schreitet voran: Während das visuelle »Massenexperiment« von http://www.oculum.de/newsletter/astro/000/10/3/13.h62h8.htm#2 auch im zweiten Anlauf zu ungenau blieb, liegen schon mindestens 820 digitale Messungen mit 135 Sky-Quality Meters vor, mit deren Hilfe globale Satellitenmessungen des künstlichen Erdlichts vielleicht besser in die Himmelshelligkeit umgerechnet werden können. • Eine dramatische Deklaration einer UNESCO-Tagung zur Lichtverschmutzung wurde auf La Palma verabschiedet – ob’s was hilft?
Berühmte Teleskope als Touristenattraktionen sind für das Wall Street Journal ein echter Wirtschaftsfaktor geworden: So bestreitet z.B. das Keck Observatory einen Teil seiner Betriebskosten durch hohe Gebühren, die Fans zu zahlen bereit sind, um bei Beobachtungen dabei zu sein! • Großteleskope mit flüssigen Spiegeln sind erwachsen geworden: Ein Large Zenith Telescope mit 6 m Durchmesser arbeitet bereits in Kanada – und es gibt die Vision derartiger Teleskops auf dem Mond. • Das große; Durchmusterungsteleskop VISTA macht Fortschritte: Damit »bezahlt« das UK seinen ESO-Beitritt. • Eine große; Sammlung astronomischer Kataloge ist in Russland online, zwar überwiegend aus der Radioastronomie aber auch anderen Wellenlängen.
28 neue Planeten auf einmal? Von wegen …
Die angebliche Entdeckung von 28 neuen Exoplaneten quasi auf einen Streich, die für zahlreiche Schlagzeilen sorgte, hat es nicht gegeben: Wenn man die entsprechende Pressemitteilung genau liest, stellt sich heraus, dass die Objekte nach und nach im Laufe vieler Monate gefunden und seinerzeit auch längst veröffentlicht worden waren …Schon drei Transitfunde des Profi-Amateur-Teams XO hat es gegeben, wobei XO-3b hart an der Grenze Planet/Brauner Zwerg sitzt. Bereits neun Amateure machen bei der Jagd mit, indem sie gezielt Transit-Kandidaten überwachen, die ständig eine professionelle Himmelskamera liefert. • An alle photometrisch begabten Amateure richtet sich derweil ein Beobachtungsaufruf in Sachen Gliese 436: »the most important opportunity that has come around for small-telescope observers in a long time«. Bei Gliese 581 wurde auch, vergeblich, auf Transits gewartet. |
Das kühlste sternähnliche Objekt, das bisher aufgespürt wurde, ist ULAS J0034-00, mit 15 bis 30 Jupitermassen ein besonders massearmer Brauner Zwerg, der gleich zu Beginn der noch bis 2012 laufenden UKIRT IR Deep Sky Survey ins Netz ging. • Das kleinste Objekt der Milchstraße mit einem Jet ist der Braune Zwerg 2MASS1207-3932 mit 24 Jupitermassen: Solcherlei Ausflüsse könnten durchaus auch bei grösseren Exoplaneten vorkommen. • Der metallärmste Stern mit Exoplaneten ist HD 155 358, der sich trotz nur 21% der schweren Elemente der Sonne mindestens zwei Planeten von Jupitergrösse gönnt.
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