Elst-Pizarro war der erste gewesen: Ursprünglich als Asteroid Nr. 7968 katalogisiert und scheinbar ein ganz normaler Bewohner des Hauptgürtels, hatte er 1996 und erneut 2002 wie ein Komet Staub ausgestossen und sich einen temporären Schweif zugelegt – was dem exotischen und scheinbar einmaligen Objekt auch die Kometenkatalognummer 133P einbrachte. Kürzlich sind jedoch zwei weitere vergleichbare Fälle entdeckt worden, der Komet P/2005 U1 (Read) und der gleichfalls komabehaftete Asteroid Nr. 118 401 alias 1999 RE70: Zwei Astronomen von der Universität Hawaii sehen damit die Zeit gekommen, von einer ganzen »Population von Kometen im Asteroiden-Hauptgürtel« zu sprechen. Damit haben wir es mit einer dritten Gruppe von Kometen zu tun, neben denjenigen im Kuiper-Gürtel (Gleichgewichtstemperatur um 40 K) und in der Oortschen Wolke (um 10 K), die jeweils nur dann in Erscheinung treten, wenn sie durch Gravitationstritte durch die Riesenplaneten ins innere Sonnensystem geschleudert und von der Sonne erwärmt werden. Die temporäre Kometenaktivität der Körper im Asteroidengürtel – die auch dort entstanden sein dürften – könnte dagegen durch Kollisionen ausgelöst werden, die Taschen mit gefrorenem Gas aufschlagen. Dass die Hauptgürtelkometen die Quelle des Wassers auf der Erde sein könnten, ist allerdings noch reine Spekulation, denn es gibt bislang gar keine Isotopenmessungen.
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