An der Grenze des technisch Möglichen jagen seit Jahren mehrere Arbeitsgruppen mit dem Hubble Space Telescope nach den fernsten Galaxien: Im Ultra Deep Field wird nach Lichtklecksen gesucht, die wegen ihrer enormen Rotverschiebungen nur auf Bildern mit den größten Wellenlängen zu sehen sind. Der jüngste Zensus, für den weitere tiefe Aufnahmen im nahen Infraroten mit der Wide Field Camera 3 gemacht worden waren: sieben Galaxien mit ziemlich überzeugenden Rotverschiebungen zwischen 8,5 und 11,9.
Die Galaxie mit dem höchsten Wert – der einem Zustand nur rund 370 Mio. Jahre nach dem Urknall entspricht – ist allerdings nicht so gut abgesichert: Es ist genau dieselbe, die vor zwei Jahren mit einer vermeintlichen Rotverschiebung von 10,3 für Aufsehen sorgte. Und ohne ein detailliertes Infrarotspektrum, das mit heutiger Technik noch gar nicht gewonnen werden kann, lässt sich nicht endgültig entscheiden, ob es nicht vielmehr eine Galaxie mit exotischen Emissionslinien und viel geringerer Entfernung ist.
Daniel Fischer
arxiv.org/abs/1211.6804 |
www.spacetelescope.org/news/heic1219 |
www.oculum.de/newsletter/astro/100/30/0/130.fl4re.asp#6 |
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