In kurzem zeitlichem Abstand gelangen der größte Zwerg- und der zweitgrößte Kleinplanet des inneren Sonnensystems, die zusammen fast 40% der Masse der Körper im Kleinplanetengürtel zwischen Mars und Jupiter ausmachen, in ihre Oppositionsstellung. Beide Objekte stehen in einem scheinbaren Abstand von rund 2,5° als Nachbarn im Sternbild Jungfrau nordöstlich des Sternes Heze (ζ Vir).
(4) Vesta, 1807 von Olbers in Bremen entdeckt, ist der zweitschwerste Kleinplanet im Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter. Er gelangt am 13. April in Oppositionsstellung. Seine Entfernung zur Erde beträgt zu diesem Zeitpunkt 184,4 Mio. km (1,23AE), wobei er eine Helligkeit von 5m6 erreicht und theoretisch mit bloßem Auge sichtbar ist. Da Vesta gegen 1:00 MESZ in einer komfortablen Höhe von rund 40° kulminiert, kann zumindest der Versuch gewagt werden, den Kleinplaneten in der relativ sternarmen Umgebung visuell zu identifizieren. Auch mit kleinen Teleskopen und Ferngläsern sowie geeigneten Aufsuchkarten sollte der Kleinplanet problemlos auffindbar sein.
Der von Piazzi in der Neujahrsnacht 1801 entdeckte Zwergplanet (1) Ceres, Ziel der Raumsonde Dawn, gelangt am 15. April in Oppositionsstellung. Er ist damit die ganze Nacht sichtbar und kulminiert um 1:37 MESZ in ca. 45° Höhe. Dabei steht er fast im zentralen Teil des Sternbilds Jungfrau knapp 3° vom Stern τ Vir entfernt. Die Entfernung von Ceres zur Erde beträgt rund 245,8 Mio. km (1,64AE). Da er mit mehr als 900km Durchmesser zwar knapp doppelt so groß wie Vesta ist, dabei aber 61 Mio. km weiter von der Erde entfernt steht, erscheint der Zwergplanet nur mit einer Helligkeit von 7m0.
André Knöfel
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