Wie kein anderer der über 200000 bekannten Kleinplaneten ist in den vergangenen fünf Jahren (99942) Apophis immer dann beschworen worden, wenn es um einen konkret zu bekämpfenden Himmelskörper ging, der gegebenenfalls in diesem Jahrhundert auf die Erde stürzen und mit einem Durchmesser von rund 250 Metern gewaltige Schäden anrichten könnte.
Unterdessen sank jedoch die Wahrscheinlichkeit für einen Impakt 2036 kontinuierlich weiter und lag bereits mehrere Jahre lang bei nur noch 1:45000: Da war der Einschlag eines unentdeckten Asteroiden derselben Größe bis 2036 um ein Vielfaches wahrscheinlicher (wenn auch immer noch sehr gering). Und nun ist die Impaktwahrscheinlichkeit abermals stark geschrumpft: Neue Daten und Auswertungsverfahren haben sie für 2036 auf 1:250000 reduziert, was unter Asteroidenkennern kaum mehr der Rede wert ist. Zwar ist im Rahmen der Berechnungen eine andere Impaktmöglichkeit im Jahre 2068 aufgetaucht, aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:400000 ist sie genau so unbedeutend. Freuen wir uns also auf den April 2029, wenn Apophis mit bloßem Auge sichtbar über den Himmel ziehen wird — ein Feind der Menschheit ist dies nicht, auch wenn ihn sein Entdecker einst nach dem damals größten Finsterling aus der TV-Serie »Stargate SG-1« (und erst in zweiter Linie nach dem ägyptischen Gott des Chaos) getauft hatte.
Daniel Fischer
Die neue Analyse: www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2009-151 | |
Aktuelle Impaktwahrscheinlichkeiten: neo.jpl.nasa.gov/risk/a99942.html |
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