Aber sie weist tatsächlich einen Weg zu einer zuverlässigen Vermessung der Milchstraße mittels direkter, geometrischer Entfernungsbestimmung zu massereichen Sternentstehungsgebieten. Dort kann es zur Ausbildung von kompakten Maser-Quellen kommen, deren Orte am Himmel (relativ zu fernen Radiogalaxien) ein weltweites Netzwerk von Radioteleskopen mit extremer Präzision bestimmen kann. Und zwar so präzise, dass sie im Laufe eines Jahres eine winzige Ellipsenbewegung beschreiben: der klassische Parallaxeneffekt, aus dem sich direkt und ohne weitere Annahmen die Entfernung der Maser und damit der Sternentstehungsgebiete berechnen lässt. Eine Handvoll Vektoren zu Masern in benachbarten Armen der Milchstraße ist das Ergebnis, zu dem dann das Gesamtbild der Galaxis modelliert werden muss. Das vorläufige Ergebnis: Die Milchstraße rotiert am Ort der Sonne mit 254 ±16km/s oder 15% schneller als bisher angenommen, und das ganze Rotationsmuster deckt sich nun praktisch mit dem der Andromeda-Galaxie, was die beiden Sternsysteme zu »gleichen Brüdern« mache. All dies basiert aber auf gerade einmal den ersten 18 vermessenen Masern in einem kleinen Teilgebiet der Milchstraße
Daniel Fischer
Detaillierter Artikel: www.nrao.edu/news/newsletters/enews/enews_2_3/enews_2_3.shtml#milkyway | |
Frühere NRAO-Pressemitteilung: www.nrao.edu/pr/2009/mwrotate | |
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