Im »Blick zum Mond« vom 23. März 2018 wurde Rima Hyginus, die Hyginusrille, vorgestellt. Etwas östlich davon findet man die Rima Ariadaeus, die Ariadaeusrille. Diese hat im Gegensatz zur Rima Hyginus eine gänzlich andere Entstehungsgeschichte. Am Abend des 22. April steht der Terminator wieder günstig, um einen genauen Blick auf diese Formation zu werfen.
Riesiger Graben
Rima Ariadaeus ist geologisch gesehen ein riesiger tektonischer Graben. Sie besitzt eine Länge von 250km, eine Breite von 4,5km Breite und eine Tiefe von etwa 500m. Die lineare Struktur wird als Rille bezeichnet, doch von ihrer Entstehung her gleicht sie den namensgebenden irdischen Grabenbrüchen. Aufgrund tektonischer Vorgänge können im Mondboden erhebliche Spannungen aufgebaut werden, die sich in tiefen, vertikalen Rissen und Bruchzonen entladen. Finden die Bruchbildungen parallel statt, haben die dazwischen liegenden Gesteinsschichten keinen Halt mehr und sacken schließlich nach unten ab.
Ein kleines Teleskop reicht
Schon in einem Teleskop mit kleiner Öffnung ist die gradlinig verlaufende Rille gut zu erkennen. Die Formation erscheint wie eine Art Einstanzung auf der Mondoberfläche, da kreuzende Strukturen wie z.B. Hügel erhalten sind. Im Teleskop mit großer Öffnung und bei hoher Vergrößerung wird der Grabencharakter deutlich. Die Hänge werden mit einer Neigung von 55° Grad geschätzt. Wenn das richtig ist, besitzen Rillen die steilsten Abhänge des Mondes.
Der östliche Anfang der Rille ist nahe dem Krater Ariadaeus (11km) direkt am Mare Tranquillitatis. Von dort aus verläuft Rima Ariadaeus in Richtung Westen durch hügelige Areale und kreuzt auf ihrem Weg einen lang gestreckten niedrigen Gebirgszug in der Höhe des Kraters Silberschlag (13km). Lambert SpixAnzeige
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