7. August: Schwierige partielle Mondfinsternis

Partielle Mondfinsternis am 7.8.2017. Grafik: F. Espenak/Abenteuer Astronomie
Partielle Mondfinsternis am 7.8.2017. Grafik: F. Espenak/Abenteuer Astronomie

Zwei Wochen vor der Sonnenfinsternis in den USA tritt der Vollmond noch einmal in den Schatten der Erde, er taucht zwischen 19:23 und 21:18 MESZ nur ein kleines Stück in den Kernschatten ein. Um diese partielle Mondfinsternis zu sehen, sollte man eher im südöstlichen Teil Europas stehen.

Der Höhepunkt der partiellen Mondfinsternis ist um 20:20 MESZ erreicht, wenn immerhin 25% des Mondes in den Kernschatten der Erde eintauchen. Das klingt eigentlich passabel. Stünde der Mond hoch am Himmel, könnte man seine südlichen Regionen verfinstert sehen – der Mond zieht durch die nördlichen Bereiche des irdischen Schattens. Mit bloßem Auge betrachtet sähe der Erdtrabant deutlich »angeknabbert« aus. Für Beobachter vom deutschen Sprachraum wird das allerdings eine grenzwertige Angelegenheit, besonders westlichere Gebiete werden bei dieser MoFi leer aus gehen. Dazu genügt ein Vergleich der Finsterniszeit mit der Aufgangszeit des Mondes. In Frankfurt am Main geht der Mond an diesem Abend um 20:49 MEZ überhaupt erst auf. Zum Ende der partiellen Verfinsterung steht er gerade einmal 3,5° hoch. In Görlitz zeigt sich der Erdbegleiter zwar schon um 20:29 MESZ, aber selbst das liegt nach dem Maximum.

Partielle Mondfinsternis bei Mondaufgang

Die Chancen, die Finsternis zu sehen, sind also in Richtung Osten größer. Beobachter in Wien können bei einem optimalen Horizont und einem Mondaufgang um 21:12 MEZ im Prinzip knapp das Maximum erleben. Am Ende der partiellen Phase steht der Mond dann rund 9° hoch im Südosten in der nautischen Dämmerung. Da Mondfinsternisse nur bei Vollmond stattfinden können und der Vollmond der Sonne am Himmel gegenüber steht, ist klar, dass Aufgänge des Vollmondes zeitlich ungefähr mit dem Sonnenuntergang zusammenfallen. Das bedeutet, dass der Mond in der Gegendämmerung aufgeht. Der eigene Schatten der Erde steigt ja im Osten langsam höher, sicher ist Ihnen dieser »Gürtel« bald nach Sonnenuntergang schon einmal aufgefallen. Verlängern Sie in Gedanken diesen Schatten in die Tiefe des Raumes – dort trifft er in 394000km Entfernung den Mond!

Ein Fall für Landschaftsfotografen

Ein freier Südosthorizont, gutes Wetter, eine Kamera mit Stativ und Tele: Das sind die Zutaten, um ein Foto des teilverfinsterten Mondes zu machen. Vollmondaufgänge über der Landschaft zu fotografieren ist ohnehin reizvoll, dieser MoFi-Mondaufgang ist zusätzlich etwas ganz Besonderes! Gelingt Ihnen ein stimmungsvolles Foto? Dann können Sie es gerne auf unserer Astrofoto Community oder Facebookseite zeigen. Viel Glück beim Beobachten!

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