2007 TU24 – Asteroid in Erdnähe

Asteroid 2007 TU24 bei M 81/82 am 29.1.2008. 300mm-Teleobjektiv, Canon EOS 20D, 1600 ASA, 2min 47s. [Erwin Filimon]
Asteroid 2007 TU24 bei M 81/82 am 29.1.2008. 300mm-Teleobjektiv, Canon EOS 20D, 1600 ASA, 2min 47s. [Erwin Filimon]
Rund 250 Meter misst der Kleinplanet 2007 TU24, der am Morgen des 29. Januar in 554000km Abstand an der Erde vorbeiflog (vgl. letzte Ausgabe des Newsletters): Schon die ersten Radarbeobachtungen mit der Goldstone-Antenne der NASA am 23.1. zeigten, dass er eher klein und damit seine Albedo eher hoch ist. Auch offenbarten die rekonstruierten Radarbilder eine asymmetrische Gestalt, die sich in einem selbst mit Amateurmitteln erkennbaren Lichtwechsel niedergeschlagen haben könnte. Trotz schlechten Wetters fast überall in Deutschland gelang hartnäckigen Beobachtern die Aufnahme klarer Strichspuren des bis auf 10m gestiegenen Asteroiden in der Nähe der Galaxien M 33 (in der Nacht 28./29.1.) und M 81/82 (in der folgenden Nacht; großes Bild), wobei die Strichspuren oft eine regelmäßige Helligkeitsvariation andeuten.

Auch visuell war 2007 TU24 zumindest in größeren Teleskopen ein Genuss: Bei 78-facher Vergrößerung war die Bewegung gegenüber dem Sternenhintergrund sofort zu erkennen, berichtet etwa Rudolf Prinz, nachdem er den eiligen Lichtpunkt mit einem 18-Zöller am Abend des 29. endlich lokalisiert hatte. Einen Tag früher waren abermals Radarbeobachter tätig geworden, diesmal mit dem großen Arecibo-Radioteleskop auf Puerto Rico als Sender und dem Green Bank Telescope in West Virginia als Empfänger. Wieder ließ sich aus den Echos ein schemenhaftes Bild eines unsymmetrischen Körpers erzeugen (kleines Bild); vom 1. bis 4. Februar sind weitere Radarbeobachtungen mit Arecibo vorgesehen. Radar kann aber nicht nur zur räumlichen Darstellung von Asteroiden verwendet werden: Auch ihre Bahn lässt sich verglichen mit optischer Astrometrie erheblich verbessern. So wissen wir nun, dass uns 2007 TU24 in den vergangenen 2000 Jahren niemals so nahe kam wie diesen Januar und auch bis mindestens Ende des nächsten Jahrhunderts größeren Abstand halten wird.

Daniel Fischer

JPL Release vom 29.1.: www.jpl.nasa.gov/news/news.cfm?release=2008-014a

Prototyp der EXor-Sterne so hell wie nie zuvor

Mit –40° Deklination wird er für die meisten Beobachter Theorie bleiben, aber der aktuelle Ausbruch des Sterns EX Lupi ist dennoch interessant: Bis zum 29. Januar war seine Helligkeit schon am 7,9m gestiegen, während es bei allen früher beobachteten Eruptionen nie mehr als 8,7m geworden waren. EX Lup ist der Prototyp der EXor-Sterne, die die Hauptreihe noch nicht erreicht haben und deren Helligkeit manchmal wochenlang um mehrere Größenklassen ansteigt. Daniel Fischer

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