Am 21. Oktober steht der Asteroid Nummer 1 in Opposition zur Sonne: Ceres. Der Zwergplanet ist mit einem Fernglas im Sternbild Walfisch zu beobachten und befindet sich nur rund 4° südlich des Sterns α Piscium.
Bei ihrer diesjährigen Opposition erreicht Ceres eine Helligkeit von 74. Damit ist sie bequem in Reichweite selbst kleiner Optiken. Jetzt ist die Gelegenheit günstig, der Kleinplaneten am Herbsthimmel aufzustöbern. Zum Aufsuchen ist ein Fernglas nötig. Die Reise zum Zielobjekt führt Sie von den Fischen in den nördlichen Teil des Sternbildes Walfisch.
Finden Sie Ceres!
Als Ausgangspunkt der Suche bietet sich der Stern α Piscium an. Trotz seiner Bezeichnung »α« ist der Doppelstern nur der dritthellste im ohnehin unauffälligen Sternbild Fische. Doch steht er an prominenter Stelle – er ist Ausgangspunkt der beiden Sternketten, an denen die Fisch-Figuren hängen. Entsprechend lautet sein aus dem Arabischen überlieferter Eigenname Alrischa, das Seil. Schwenkt man von Alrischa knapp 3° nach Süden, stößt man auf ein kleines Dreieck aus Sternen. Ceres steht am Tag ihrer Opposition 1° südwestlich von dessen rechter unterer Ecke. Sie ist allerdings schwächer als die Sterne des Dreiecks.
Prominenter Zwergplanet
(1) Ceres wurde am 1. Januar 1801 von Guiseppe Piazzi in Palermo entdeckt. Lokalpatriotisch benannte der Priester und Astronom seinen Fund nach der antiken Schutzgöttin Siziliens. Der Kleinplanet ist mit 965 Kilometern Durchmesser das größte Objekt des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter. Zunächst galt er noch als Planet. Als in den folgenden Jahren immer mehr derartige Himmelskörper entdeckt wurden, war der Planetenstatus nicht mehr haltbar. Für Ceres und ihre Verwandten wurde der Begriff Asteroid verwendet, da die Kleinkörper anders als große Planeten im Teleskop sternförmig bleiben. Im Jahr 2006 führte die Internationale Astronomische Union die Kategorie Zwergplanet ein. Für den damals noch als Planet geführten Pluto bedeutete das eine Rückstufung, für Ceres hingegen ein »Upgrade«. Sie ist der einzige Zwergplanet im Asteroidengürtel. Seit 2015 liefert die Raumsonde DAWN hochauflösende Bilder des Planetoiden, den Sie nun selbst als schwachen Lichtpunkt finden können. Viel Spaß beim Beobachten!
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