Bereits in den Artikeln zur Kollimation wurde er immer wieder erwähnt: der Justierlaser. Aber was ist das eigentlich und wodurch zeichnet er sich aus?
Kernstück des Justierlasers ist eine Laserdiode. Die Laserdiode ist eine spezielle Bauart der Leuchtdiode, deren Anfänge bereits in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts liegen und für deren wichtigstes Konzept Jahrzehnte später der russische Physiker Alfjorow und der Deutsch-Amerikaner Herbert Kroemer im Jahr 2000 den Nobelpreis für Physik erhielten.
Heute sind Laserdioden mit ihren hell leuchtenden Strahlen vor allen Dingen weltweit millionenfach als Laserpointer im Einsatz. Aber auch im Verborgenen finden sie sich zur Abtastung der Informationen in jedem CD-, DVD- oder BluRay-Player wieder.
Im Kern sind auch die in unserem Hobby Astronomie verwendeten Justierlaser zur exakten Kollimation des Teleskops nur spezielle Laserpointer. Auch hierin finden sich Knopfzellen zur Stromversorgung, ein Widerstand (oder besser eine Regelelektronik) zur Strombegrenzung, die eigentliche Leuchtdiode und eine kleine Linse zur Bündelung des recht aufgefächerten Lichtstrahls.
Das Gehäuse eines Justierlasers weist zwei Besonderheiten auf: Zum einen ist es so aufgebaut, dass es exakt in den Okularauszug eines Teleskops passt (mit 1.25“) und zum anderen verläuft der ausgesendete Leuchtstrahl exakt parallel zur Längsachse des Justierlasers.
Ziel bei der Kollimation ist es ja gerade, die optischen Elemente des Teleskops exakt zur Mittelachse auszurichten. Dies funktioniert nur, wenn der Leuchtstrahl des Justierlasers ebenfalls genau zu dieser Achse ausgerichtet ist. Dies ist allerdings bei einfachen und älteren Modellen manchmal nicht (mehr) der Fall. Auch ein Herunterfallen kann den Justierlaser bereits dejustieren. Man merkt dies, wenn man den Justierlaser im minimal (!) gelockerten Okularauszug langsam dreht. Beschreibt der erzeugte Punkt (zum Beispiel auf dem Hauptspiegel eines Newton-Teleskops) dabei einen Kreis – und sei er noch so klein – so ist der Justierlaser zur Kollimation unbrauchbar.
Bessere Justierlaser können auch nachträglich wieder korrekt eingestellt werden. Dies erkennt man daran, dass sie drei (manchmal auch zweimal drei) Stellschrauben haben, die im Kreis im Abstand von 120° um den Justierlaser herum angeordnet sind. Hiermit lässt sich der Laserstrahl wieder so einstellen, dass sich auch bei einer Drehung die Lage des Zielpunktes nicht verändert.
Die erwähnten Laserpointer werden häufig auch gerne bei Sternführungen eingesetzt. Hiermit kann man auch größere Gruppen schnell auf ein Zielobjekt am Himmel hinweisen. Bei den gesetzlich zulässigen Laserpointern mit maximal wenigen mW Leistung ist in der Dunkelheit der Strahl einer grünen Laserdiode durch Streuung in der Atmosphäre gerade eben erkennbar.
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